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WASSER/029: Wasserkrise - Experten warnen vor geopolitischen Spannungen (WWF)


WWF Presse-Newsletter - 26.08.2011

Schwarzmarkt und illegaler Raubbau bedrohen Wasserressourcen.

WWF: Wasserkrise ist globales Problem und erfordert globale Lösungen.


Berlin - In der Abschlusserklärung der Weltwasserwoche warnen Konferenzteilnehmer davor, dass sich der globale Wasserbedarf bis 2030 um bis zu 40 Prozent steigern könnte. "Nicht nur die Versorgungssicherheit mit Wasser, sondern auch mit Nahrung und Energie ist davon direkt betroffen", warnt Martin Geiger, Leiter Bereich Süßwasser beim WWF Deutschland. "Eine Verschärfung der weltweiten Wasserkrise wird die öffentlichen Gesundheitskosten steigen lassen, die wirtschaftliche Entwicklung ausbremsen, ökologische Probleme verschärfen und zu sozialen und geopolitischen Spannung führen."

Der WWF fordert von der internationalen Staatengemeinschaft daher einen entschiedenen Kampf gegen die illegale Ausbeutung und den Schwarzmarkt für Wasser. "Es braucht neue und vor allem verbindliche Konzepte. Wer die Wasserkrise aus politischem Kalkül ignoriert, wird die Rechnung in einigen Jahren erhalten", sagte Geiger. Das UN-Weltwasserforum im März 2012 und die UN-Konferenz für Nachhaltige Entwicklung Rio+20 im Juni 2012 seien ein geeigneter Rahmen, um die Weltwirtschaft auf ein sozial und ökologisch nachhaltiges Fundament zu stellen. Oberstes Gebot müsse es sein, das Menschenrecht auf Wasser durchzusetzen. Dies könne jedoch nicht nur allein mit technischen Mittel durchgesetzt werden. "Wer die Wasserkrise bekämpfen will, der muss die entsprechenden Ökosysteme vor Zerstörung und Verschmutzung schützen", sagt Geiger. "Feuchtgebiete müssen renaturiert, das Oberflächenwasser von Flüssen und Seen gereinigt und Grundwasservorkommen vor Ausbeutung geschützt werden. Es gibt auch ein Naturrecht auf Wasser."

Wissenschaftler und Experten auf der Weltwasserwoche fordern daher die internationale Staatengemeinschaft auf, sich bei Rio+20 auf verbindliche Zielsetzungen festzulegen und diese bis 2020 umzusetzen. So müssten Nachernteverluste bei Lebensmitteln um mindestens 20 Prozent reduziert werden. Außerdem sei eine Effizienzsteigerung der Bewässerung im Agrarsektor um mindestens 20 Prozent notwendig. Ähnliches gelte bei der Energieproduktion. Nicht zuletzt müsse die weltweite Menge an aufbereitetem Wasser um mindestens 20 Prozent gesteigert und die Wasserverschmutzung um den gleichen Faktor verringert werden.

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http://www.wwf.de/index.php?RDCT=0d5b88370985c0ae1798


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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 26.08.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. August 2011