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WASSER/203: UN-Generalsekretär begrüßt Vorschlag einer Dekade 'Wasser für nachhaltige Entwicklung' (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland GmbH
IPS-Tagesdienst vom 11. Juni 2015

UN: Generalsekretär begrüßt Vorschlag einer Dekade 'Wasser für nachhaltige Entwicklung'

von Thalif Deen


Bild: © Priyanka Borpujari/IPS

Überschwemmungen in Morigaon in Indien im Oktober 2014
Bild: © Priyanka Borpujari/IPS

NEW YORK (IPS) - Während die Vereinten Nationen mit Blick auf einen Gipfel im September an ihren neuen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) feilen, hat UN-Generalsekretär Ban Ki-moon der Internationalen Dekade 'Wasser für nachhaltige Entwicklung' seine Unterstützung zugesagt.

Der Vorschlag zu der Dekade, der noch von den 193 Mitgliedern der UN-Vollversammlung angenommen werden muss, wurde am 9. Juni vom tadschikischen Präsidenten Emomali Rahmon auf einer hochrangig besetzten internationalen Konferenz in der tadschikischen Hauptstadt Duschanbe vorgestellt.

Tadschikistan nimmt eine Führungsrolle in den Bemühungen ein, die Bedeutung von Wasser als Quelle des Lebens zu betonen. Das zentralasiatische Land hat bereits die Internationale Aktionsdekade 'Wasser für das Leben' (2005-2015) unterstützt, um die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und die Staaten zum Handeln zu bewegen.

Wie Ban auf der Duschanbe-Konferenz erklärte, geht es bei den Nachhaltigkeitszielen nicht nur um den Zugang zu Wasser, sondern auch um ein Integriertes Wasserressourcen-Management (IWRM) sowie Fragen der effizienten Wassernutzung, der Wasserqualität, der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, der wasserbezogenen Ökosysteme und um Krankheiten, die durch Wasser übertragen werden. "Wie andere Bereiche der Post-2015-Entwicklungsagenda auch ist das Thema Wasser an eine Vielzahl zusätzlicher Herausforderungen geknüpft", sagte Ban.

John Garrett, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei der Organisation 'Water Aid' mit Sitz in London, begrüßte den Vorstoß von Ban Ki-moon, das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung sowie die weiterhin großen Defizite beim Zugang zu diesen Basisdienstleistungen in den Vordergrund zu stellen.

Seit Jahren sorgen die Vereinten Nationen dafür, dass wasserbezogene Fragen international diskutiert werden: durch das Internationale Jahr der Wasserkooperation 2013, den alljährlichen Wassertag am 22. März und dem Welttoilettentag am 19. November. Mit Hilfe der SDGs soll allen Menschen die Möglichkeit gegeben werden, in den Genuss einer grundlegenden Wasser- und Sanitärversorgung zu kommen und ihre Umgebung sauber zu halten.


Wasser-Millenniumsziel erreicht

Wie Ban hervorhob, hat die Staatengemeinschaft das Millenniumsentwicklungsziel, die Zahl der Menschen ohne sicheres und nachhaltiges Trinkwasser bis Ende 2014 zu halbieren, bereits fünf Jahre vor Ablauf der Frist erreicht. Innerhalb einer Generation hätten 2,3 Milliarden Menschen - ein Drittel der Weltbevölkerung - Zugang zu qualitativ besserem Wasser erhalten.

Auch Torgny Holmgren, Leiter des Stockholmer Internationalen Wasserinstituts (SIWI), begrüßte den Beitrag Ban Ki-moons zugunsten einer stärkeren Sensibilisierung für die vielfältige und komplexe Bedeutung von Wasser im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Wasser sei eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Herausforderung und die hauptsächliche Ursache von Katastrophen. Die Weltgemeinschaft begreife immer besser die Risiken, die durch den zunehmenden Druck auf die Wasserquellen und den unsachgemäßen Umgang mit der Ressource entstünden.

In der nächsten Dekade müsse dafür gesorgt werden, dass niemand auf der Welt bei der Wasser- und Sanitärversorgung übergangen werde, unterstrich Ban. Auch wenn mehr als 1,6 Milliarden Menschen Zugang zu verbesserten Sanitäranlagen erhalten hätten, seien etwa 2,5 Milliarden Menschen immer noch sanitär unterversorgt. Etwa eine Milliarde Menschen verrichteten ihre Notdurft im Freien.

Selbst im 21. Jahrhundert sterben Ban zufolge täglich noch immer fast 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten im Zusammenhang mit unsauberem Wasser, unzureichender Sanitärversorgung und mangelhafter Hygiene. Die jährlichen Kosten für die Volkswirtschaften beliefen sich auf insgesamt etwa 260 Milliarden Dollar.

In nur zehn Jahren werden zudem etwa 1,8 Milliarden Menschen in Gebieten leben, in denen das Wasser knapp geworden ist. Zwei von drei Menschen könnten dann unter Wasserarmut leiden. Wie Ban erklärte, ist es somit nicht verwunderlich, dass viele Experten Wasserkrisen als eine der größten globalen Herausforderungen betrachteten. (Ende/IPS/ck/11.06.2015)


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http://www.ipsnews.net/2015/06/u-n-chief-backs-new-intl-decade-for-water-for-sustainable-development/

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IPS-Tagesdienst vom 11. Juni 2015
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Juni 2015

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