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POLITIK/530: Klimaverhandlungen in Bonn müssen echte Fortschritte bringen (WWF)


WWF Presse-Newsletter - 06.06.2011

Klimaverhandlungen in Bonn müssen echte Fortschritte bringen

WWF beobachtet Konferenzgeschehen vor Ort


Bonn/Berlin (ots) - Von morgen an treffen sich die Delegierten aus über 190 Staaten zu Klimaverhandlungen in Bonn. Bis zum 17. Juni sollen die Vertreter der teilnehmenden Staaten an einer ambitionierten und verbindlichen Lösung zur Begrenzung des Klimawandels arbeiten. Das Treffen in Bonn gilt als Weichenstellung für die nächste Weltklimakonferenz im südafrikanischen Durban im November und Dezember (COP 17). Dort soll unter anderem ein Nachfolgeabkommen für das auslaufende Kyoto-Protokoll verabschiedet werden. Der WWF fordert, dass in Bonn in wichtigen Themenbereichen echte Fortschritte erreicht werden müssen, damit diese in Durban abgeschlossen und vereinbart werden können.

"Die Treibhausgasemissionen, die für den weltweiten Klimawandel verantwortlich sind, haben 2010 neue Rekordwerte erreicht. Wir brauchen rasche Erfolge im Kampf gegen den Klimawandel, wir haben keine Zeit für diplomatische Ränkespiele", sagt Barbara Lueg, WWF-Referentin für internationale Klimapolitik, die die Verhandlungen in Bonn verfolgt. "Wir müssen jetzt eine emissionsarme Zukunft vorantreiben."

Laut WWF sind zwei Themenblöcke in Bonn besonders entscheidend:

1. Emissionen deutlich mindern: Auf der letzten Weltklimakonferenz im Dezember 2010 in Cancún haben die Teilnehmerstaaten sich darauf geeinigt, den Anstieg der globale Durchschnittstemperatur auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen. Gleichzeitig jedoch haben die Staaten Emissionsminderungen bis 2020 angekündigt, die einen Anstieg von voraussichtlich drei bis vier Grad Celsius bedeuten. Der WWF fordert, dass die Industrieländer in Bonn Vorarbeit leisten, damit sie sich in Durban endlich zu ehrgeizigeren Reduktionen ab 2013 verpflichten können. Zugleich müssten in Bonn Lösungen gefunden werden, wie die emissionsarme Entwicklung in Entwicklungsländern unterstützt werden kann.

2. Geld für den Klimaschutz: In Cancún hat man sich auf einen Grünen Klimafond geeinigt, um Entwicklungsländer bei der Emissionsreduktion und bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Unklar ist bisher allerdings, wie dieser Fond mit Mitteln versorgt werden soll. Der WWF fordert, dass diese "Klima-Bank" umgehend mit Geld ausgestattet wird. Dazu müsste in Bonn über die Möglichkeit von innovativen Finanzquellen diskutiert werden. Zudem müssten die Delegierten der Teilnehmerstaaten ein deutliches Signal an ihre Finanzminister zu Hause senden, damit diese die notwendigen Mittel mobilisieren. Denn nur, wenn er mit den entsprechenden Mittel ausgestattet ist, könne der Grüne Klimafond in Zukunft seine Arbeit aufnehmen, so der WWF.

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Quelle:
WWF Presse-Newsletter, 06.06.2011
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Juni 2011