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BIENEN/077: EU verbietet Pestizide - Obstbaubetrieb schädigt Bienenvölker (Honighäuschen)


Imkerei Honighäuschen
Pressemitteilungen - Neuigkeiten aus der Imkerei - Januar 2009

EU verbietet Pestizide / Obstbaubetrieb schädigt Bienenvölker


Nicht ganz zu Unrecht kann sich das EU-Parlament auf die Fahnen schreiben, gefährliche Pflanzenschutzmittel aus dem Verkehr gezogen zu haben. Schaut man genauer hin, geht jedoch noch eine ganze Menge Zeit ins Land, bis die Zulassung dieser Pestizide ausläuft. Aber insgesamt kann Hiltrud Breyer, MdEP, Grüne Fraktion zufrieden sein mit ihrer Arbeit.

Dennoch werden Bienenvölker weiter massiv geschädigt, wie die Imkerei Jesse mitteilt. Nach Angaben der Imkerei Jesse wurden durch einen ortsansässigen Obstbaubetrieb mehrfach und trotz entsprechende Hinweise die Bienenvölker der Imkerei geschädigt.

Die Mitteilung der Imkerei Jesse finden Sie hier:
http://www.honighaeuschen.eu/fileadmin/Dokumente/PM-Imkerei-Jesse.pdf


[s.u.]


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Imkerei & Königinnenzucht
Günther und Evelyn Jesse GbR
16356 Werneuchen OT Hirschfelde, Bienengasse 1
Telefon: 0172 / 31 83 85 0 Fax: 030/ 24 772 84

Pressemitteilung

Bienenschaden durch Wesendahler Obstbaubetrieb

Im Jahr 2007 haben meine Frau und ich als praktizierende Erwerbsimker einen schweren Schlag hinnehmen müssen. Durch Vergiftung aufgrund Kontaminierung mit Pflanzenschutzmitteln haben wir am 21. Mai 2007 und dann nochmals am 02. August 2007 insgesamt 65 Bienenvölker verloren. Die auf unserem Grundstück befindlichen Bienen vergifteten sich in dem benachbarten Landwirtschaftbetrieb in Wesendahl. Obwohl dieser Betrieb den sogenannten integrierten Anbau betreibt, ist hier gravierend gegen die gute landwirtschaftliche Praxis, gegen das Pflanzenschutzgesetz und der Bienenschutzverordnung verstoßen worden - wir müssen es leider so ausdrücken und können dies auch belegen. (Die entsprechenden gerichtssicheren biologischen und chemischen Untersuchungen durch das Julius - Kühn - Institut liegen vor; zuvor haben Mitarbeiter vom Pflanzenschutzamt Frankfurt/Oder die Proben genommen).

Obwohl zumindest nach dem zweiten Schaden dem Betrieb hinlänglich durch uns und auch durch Mitarbeiter vom Pflanzenschutzamt klar gemacht wurde, dass hier Verstöße vorliegen, hat der Betrieb weiterhin gegen die Gesetze verstoßen. Wir wiesen auch nach unseren Schäden aus dem Jahr 2007 dem Betrieb im März 2008 Verstöße nach, weil er bei starkem Wind PSM als Spritzmittel so ausbrachte, dass ein benachbartes Rapsfeld (erste Blüten zeigten sich bereits) gleich mitgespritzt wurde (wir legten per DVD den Beweis dem Landesamt in Frankfurt/Oder vor); ähnlich arbeitete der Betrieb auch im April 2008.

Wir wissen von die zuständigen Landesamtsmitarbeitern, dass hier wohl Auswertungen mit dem Obstbaubetrieb erfolgt sein sollen. Offensichtlich half das aber nicht viel, denn vom gleichen Betrieb sind wir wieder am 13. Oktober 2008 mit einer weiteren Bienenvergiftung beglückt wurden (bisher liegt nur der Bio-Test vor; alle durch das Pflanzenschutzamt vorgelegten Proben sind positiv; die chemische Analyse läuft noch).

Das Landwirtschaftministerium ist jetzt dabei zu klären, welche Sanktionsmaßnahmen eingeleitet werden müssen, in wie weit EU - Beihilfen durch den Obstbaubetrieb zurückzuzahlen sind bzw. ob und welche Zertifizierungen zurückgenommen werden . Dieser Betrieb hat immerhin noch in 2008 das Zertifikat von "Pro - Agro" erhalten, was bei den o.g. Verstößen äußert fragwürdig ist und dem Verbraucher ein völlig falsches Bild des Betriebes und seiner Produkte liefert.

Hirschfelde, am 11.01.2009


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Quelle:
Imkerei Honighäuschen, Januar 2009
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Internet: www.honighaeuschen.eu


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Januar 2009