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FINANZEN/060: Kritik am Förderstop beim Öko-Landbau (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 8. September 2010

Kein Förderstopp beim Öko-Landbau


"Landwirtschaftsministerin Rumpf verharmlost bereits sprachlich, wenn Sie von Änderungen und Kürzungen beim Öko-Landbau spricht", kritisiert Sybille Macht-Baumgarten, Landesvorsitzende des BUND Schleswig-Holstein, die geplanten Haushaltseinsparungen.

Macht-Baumgarten korrigiert: "Die Prämien für den Öko-Landbau sollen gemäß der Vorschläge der Ministerin nicht nur gekürzt, sondern radikal gestrichen werden". Dies aber trage laut BUND S-H nicht zu der gewünschten Haushaltskonsolidierung bei, kämen doch lediglich etwa 18 Prozent der Mittel aus dem Landeshaushalt. Der überwiegende Teil der Mittel stamme vom Bund (27 Prozent) bzw. von der EU (55 Prozent). Das Land verzichte hier auf Einahmen, die eine zukunftsfähige und von weiten Teilen der Bevölkerung erwünschte Form der Landbewirtschaftung ermöglichen.

"Der Öko-Landbau muß in Schleswig-Holstein zumindest eine den anderen Bundesländern vergleichbare Chance haben", fordert die BUND-Landesvorsitzende. Mit lediglich 3,5 Prozent der Landesfläche bilde der Öko-Landbau in Schleswig-Holstein bundesweit sogar ein Schlußlicht, lediglich Niedersachen hätte mit 2,9 Prozent einen noch geringeren Flächenanteil.

Die Beruhigungspille der noch amtierenden Ministerin an die Öko-Bauern, der Stopp der Förderung wirke sich schließlich erst ab 2013 aus, bedarf gemäß BUND einer Ergänzung. Bereits in 2010 wären gestellte Anträge auf Erweiterung der Betriebe oder auf Betriebsumstellung durch das MLUR abgelehnt worden.

Die Förderung der Bio-Landwirtschaft ist keine überflüssige Subvention, so der BUND, sondern honoriert ökologische Leistungen. Angesichts der "neuen Herausforderungen" wie Klimawandel, Gewässerschutz oder der Erhalt unserer Artenvielfalt wäre ein Ausstieg aus der Förderung unverantwortlich. Der Öko-Landbau ist anerkanntermaßen die umwelt- und ressourcenschonenste Wirtschaftsweise und verdient gefördert zu werden.


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Quelle:
Presseinformation 298/2010, 08.09.2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2010