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FORSCHUNG/391: Studie zu Pilzerkrankung bei Rotklee - Welche Sorten haben größtes Resistenzpotenzial? (idw)


Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) - 14.11.2012

Studie zu Pilzerkrankung bei Rotklee: Welche Sorten haben größtes Resistenzpotenzial?



Zur Vermeidung von Anthraknose haben Forscher in einem Projekt des BÖLN herausgefunden, welche Rotklee-Sorten die besten Resistenzeigenschaften haben. Vorne liegt die Sorte "Pavo".

Rotklee ist für Biobetriebe als Futterpflanze und vor allem als Stickstoffsammler ein unverzichtbares Fruchtfolgeglied. Neben Kleekrebs sorgt in den letzten Jahren zunehmend die Pilzerkrankung Anthraknose (Südlicher Stängelbrenner) für größere Ausfälle in Beständen. Eine Bekämpfung ist bisher nur mit einer chemischen Beizung möglich, für die es in Deutschland weder im konventionellen noch ökologischen Landbau eine Zulassung gibt. Infektionen lassen sich derzeit nur mithilfe resistenter Sorten vermeiden.

"Pavo" überlebt mit bis zu 85 Prozent

Wissenschaftler der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) in Freising haben deshalb im Rahmen eines 3-jährigen Forschungsprojektes des Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN) in der BLE erstmals das Resistenzpotential der in Deutschland zugelassenen Rotkleesorten untersucht. Bei den künstlichen Infektionen unter Gewächshausbedingungen stellten sich die Sorten "Lemmon", "Merula" und "Elanus" als ausreichend resistent heraus. Die besten Resistenzeigenschaften gegenüber Anthraknose zeigte die Sorte "Pavo". In den drei Versuchsjahren überlebten im Durchschnitt knapp 85 Prozent der Pflanzen eine Infektion. Am anfälligsten erwies sich die Sorte "Kvarta", bei der weniger als ein Drittel der Pflanzen eine Infektion überstanden.

Weitervererbung der Resistenzeigenschaften

Neben den Resistenzeigenschaften der Sorten untersuchten die Forscher wie sich das Merkmal "Anthraknoseresistenz" weitervererbt. Dabei zeigte sich, dass eine sogenannte rekurrente Selektion bei der Züchtung die Resistenzeigenschaften einer Sorte deutlich verbessern kann. Nach Meinung der Forscher können Landwirte die im Projekt ermittelten Resistenzeigenschaften, neben anderen Eigenschaften wie z.B. Resistenz gegen Kleekrebs, bei ihrer Sortenwahl berücksichtigen. Für endgültig abgesicherte wissenschaftliche Empfehlungen sind jedoch weitere Versuche im Freiland erforderlich.

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
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http://idw-online.de/de/institution1079

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE),
Tassilo Frhr. von Leoprechting, 14.11.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2012