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GENTECHNIK/652: Patentierung genveränderter Pflanzen und Tiere verhindern (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 23. April 2009

BUND: Kein Patent auf Leben

Landesregierung muss Patentierung genveränderter Pflanzen und Tiere verhindern


Stuttgart. Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte über Gentechnik fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, die Landesregierung auf, die hessische Bundesratsinitiative gegen die Patentierung von Lebewesen zu unterstützen. "Kein Pflanzenzüchter und kein Gentechniker kann ein Tier oder eine Pflanze erfinden", betont die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender: "Die Wissenschaftler können lediglich kombinieren - oder auch manipulieren - was sie in der Natur vorgefunden haben. Tiere und Pflanzen wie technische Erfindungen zu behandeln ist ein Ausdruck menschlicher Selbstüberschätzung." Nach Auffassung des BUND sollte Baden-Württemberg die hessische Initiative in mehreren Punkten ergänzen: So muss eindeutig festgelegt werden, dass weder gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere noch einzelne Gene in natürlicher oder isolierter Form patentiert werden dürfen. "Aus der Patentierung einzelner Gene könnte ein Anspruch des Patentinhabers auf Pflanzen und Tiere abgeleitet werden, die diese Gene enthalten. Das wäre das Ende der bäuerlichen Züchtung", begründet die BUND-Vorsitzende die geforderte Ergänzung.

Hintergrundinfo: Hessen setzt sich im Bundesrat für eine Verschärfung der europäischen Biopatentrichtlinie ein. Ziel ist das Verbot einer Patentierung von neu gezüchteten Pflanzen und Tieren. Die hessische Landesregierung begründet ihren Vorstoß damit, dass die bisherigen unklaren Regelungen der EU in der Praxis zunehmend dazu führen, dass Patente für Lebewesen zugelassen werden. Der Bundesrat hat den Antrag am 03. April an die zuständigen Ausschüsse überwiesen.


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Quelle:
Presseinformation, 23. April 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2009