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GENTECHNIK/737: Aktionsbündnis protestiert gegen Anbau der Genkartoffel Amflora (BUND BW)


Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg
BUND Landesverband Baden-Württemberg - 18. Mai 2010

Keine Gentechnik durch die Hintertür

Aktionsbündnis protestiert gegen Anbau der Genkartoffel Amflora


Stuttgart. Heute Nachmittag findet vor den Toren der BASF in Ludwigshafen eine Protestaktion gegen die genveränderte Kartoffel Amflora statt. Mit dabei ist das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg. Die Kundgebungsteilnehmer fordern von der BASF den Verzicht auf Anbau und Vermarktung gentechnisch veränderter Pflanzen mit Antibiotika-Resistenz, den Verzicht auf Anbau und Vermarktung genveränderter Kartoffeln in Europa und den Verzicht auf weitere Zulassungsanträge für genveränderte Pflanzen. "Die Gentechnik kommt jetzt durch die Hintertür, da durch den breiten Widerstand von Bauern und Verbrauchern der Haupteingang versperrt ist", fasst Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des BUND Baden-Württemberg, die Kritik des Bündnisses zusammen.

Anfang des Jahres hatte die EU-Kommission den Anbau der Genkartoffel Amflora zwar nicht als Lebensmittel aber als Futtermittel und Rohstoff für industrielle Fertigung zugelassen. Damit verbunden ist die Akzeptanz einer gentechnischen Verunreinigung von Lebensmitteln bis 0,9 Prozent. Die Gentechnik-Kritiker sehen hier ein Einfallstor für die schleichende Verunreinigung von Lebensmitteln mit genveränderten Bestandteilen.

Besonders problematisch ist nach Auffassung des Aktionsbündnisses der Umstand, dass Amflora ein Antibiotika-Resistenz-Gen enthält. Das kann zur Ausbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika führen, die in der Humanmedizin wichtig sind. Doch der Anbau genveränderter Kartoffeln hätte nicht nur gravierende Folgen für Umwelt und Gesundheit, sondern auch für die Wirtschaft. "Die ganze Kartoffelbranche von der Züchtung bis zum Einzelhandel müsste aufwändige Maßnahmen gegen Kontaminationen und zur Qualitätssicherung ergreifen" erläutert Wolfgang Schleicher vom Verband Katholisches Landvolk, "die Kosten zahlen dann Bauern und Verbraucher".


Hintergrund: Das Aktionsbündnis Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von 20 Organisationen aus Landwirtschaft, Verbraucherschutz, Umweltschutz und Kirche und setzt sich für eine gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg ein.

Das Aktionsbündnis "Gentechnikfreie Landwirtschaft in Baden-Württemberg" besteht aus folgenden Organisationen und Initiativen:

AbL Baden-Württemberg
Aktionsbündnis Gentechnik-freie Region Oberrhein
Bioland Baden-Württemberg
BUND Baden-Württemberg
Bodensee Stiftung
BürGenLand
Bündnis für eine gentechnikfreie Region (um) Ulm
Bündnis gentechnikfreie Region Bodensee-Allgäu-Oberschwaben
Demeter Baden-Württemberg
Evangelisches Bauernwerk in Württemberg
Forum pro Schwarzwaldbauern
Evangelische Jugend auf dem Lande in Württemberg (ejl)
Gentechnikfreies Europa e.V.
LandFrauenverband Südbaden
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV)
LandFrauenverband Württemberg-Baden
NABU Baden-Württemberg
Naturfreunde
Naturland Süd-West
Nürtinger Bündnis für gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittel
Verband Katholisches Landvolk e.V.


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Quelle:
Presseinformation, 18. Mai 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2010