Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → LANDWIRTSCHAFT

GENTECHNIK/768: Europäische Kommission unterstützt Beschlagnahme der Amflora-Kartoffel (LU MV)


LU - Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz

Pressemeldung Nr. 229/2010 - 09.09.2010

Europäische Kommission unterstützt Beschlagnahme der Amflora-Kartoffel


Der Landwirtschafts- und Umweltminister Mecklenburg-Vorpommerns Dr. Till Backhaus sieht sich nach dem gestrigen Expertengespräch bei der EU-Kommission in Brüssel in seiner Entscheidung, die Amflora Kartoffeln der BASF am Standort Zepkow zunächst zu beschlagnahmen, voll auf bestätigt.

"Die Kommission hat die schnelle und konsequente Vorgehensweise des Ministeriums ausdrücklich gelobt. Auch in Brüssel ist man höchst beunruhigt darüber, das zugelassene gentechnisch veränderte Kartoffelsorten mit nicht zugelassenen Sorten vermischt wurden. Das darf nicht passieren. Das Qualitätssicherungsmanagement der BASF hat in meinen Augen versagt. Das untermauert meine Auffassung, dass eine Koexistenz zwischen gentechnisch veränderten und gentechnisch freien Pflanzen nicht gewährleistet werden kann", bekräftigte der Minister heute Vormittag in Schwerin.

Er begrüßte die Entscheidung der Kommission , ein Expertengremium zu berufen, in dem Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich vertreten ist und das die Aufklärung der aufgetretenen Verunreinigung und die Ursachenforschung koordiniert. Dieses Gremien wird auch über Untersuchungsmethoden des Erntegutes befinden und Vorgaben zur Probenahme machen.

"Ich erwarte von der BASF, dass sie alle Unterlagen, Lieferwege und Dokumente offen legt und prüfen lässt. Was in Schweden passiert ist, kann theoretisch auch in Mecklenburg-Vorpommern passiert sein. Ich hoffe, dass die Bundesministerin Aigner diesen Vorfall zum Anlass nimmt, ihre Entscheidung zu überdenken. Aus meiner Sicht muss der anbau der Amflora untersagt werden. Aber das kann nur Frau Aigner entscheiden", betont Backhaus. .

In Mecklenburg-Vorpommern werde das Gentechnik-gesetz konsequent umgesetzt. "Wir haben keine Schwellenwerte, sondern eine Null-Toleranz und demzufolge muss die absolute Reinheit des Saatgutes gewährleistet sein."

Die Amflora-Kartoffeln der BASF in Zepkow sind noch nicht geerntet. Sie bleiben so lange unter Verschluss, bis die berechtigten Zweifel an der Verkehrsfähigkeit ausgeräumt sind.


*


Quelle:
Pressemitteilung Nr. 229/2010, 09.09.2010
LU - Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz
Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern
- Staatskanzlei -
Schloßstraße 2-4, D-19053 Schwerin
Tel.: 0385-588 0, Fax: 0385-565 144
E-Mail: poststelle@stk.mv-regierung.de
Internet: www.stk.regierung-mv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. September 2010