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GENTECHNIK/822: Französisches Genmaisverbot infrage gestellt (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 30. November 2011 / Landwirtschaft & Gentechnik

Französisches Genmaisverbot infrage gestellt


Das oberste Verwaltungsgericht in Frankreich hat das Anbauverbot für den gentechnisch veränderten Mais MON 810 aufgehoben, das die Regierung in Paris 2008 erlassen hatte.

Die Richter folgten damit der Argumentation des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), der im September entschied, dass das Verbot auf einer falschen Rechtsgrundlage verhängt wurde. Das französische Agrarministerium habe nicht beweisen können, dass durch den Genmais ein Risiko für die Gesundheit und Natur bestehe. Die französische Regierung kündigte an, das Verbot dennoch aufrechtzuerhalten und alle Möglichkeiten für ein anhaltendes Verbot zu prüfen. Die zuständigen Ministerien für Landwirtschaft und für Umwelt berufen sich auf eine andere Schutzklausel als die vom EuGH monierte.

Nach wie vor gilt der Anbau von MON 810 als unsicher. Die Maissorte des Gentechnikkonzerns Monsanto ist durch gentechnische Veränderungen besonders resistent gegen bestimmte Insekten, gefährdet aber Schmetterlinge und andere Tiere. Auch die Gesundheitsrisiken sind nicht ausreichend geklärt. Deshalb hatte Frankreich wie auch Deutschland und andere Länder den Genmais verboten. Allerdings berief sich Deutschland im Gegensatz zu Frankreich auf eine juristisch einwandfreie Verordnung. [mbu]


Gentechnikkritische Organisation Inf`OGM
http://www.infogm.org/spip.php?article4957

Hintergrundinformation MON 810
http://www.keine-gentechnik.de/bibliothek/zulassungen/dossier-mon-810-mais.html


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Quelle:
EU-News, 30.11.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Dezember 2011