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INITIATIVE/230: Rettung für Milchbauern möglich durch Umstellung auf Bio (BUND Lemgo)


Bund für Umwelt und Naturschutz / BUND Ortsgruppe Lemgo - 26. August 2016

Rettung für Milchbauern ist möglich


In Lippe hat die Kreisgruppe im Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland ein Projekt zur Förderung des BIO-Milchabsatzes gestartet. Im Eiscafé Cortina in Lemgo wird ab sofort Eis aus BIO-Vollmilch der Molkerei Eben Ezer aus Lemgo angeboten. Mit dem Projekt wollen wir auf das Milchproblem aufmerksam machen und zugleich einen Lösungsweg aufzeichnen. Im Kreis Lippe ist es das erste Eiscafé mit diesem Angebot, evtl. sogar das einzigste Eiscafé in ganz NRW und auch in ganz Deutschland dürften solche Angebote sehr selten sein.

Bei einer weitgehenden Umstellung der Milchproduktion auf Bioerzeugung würde

  • automatisch die Milchmenge auf dem Markt wesentlich vermindert, denn statt 10.000 Liter Milch beträgt hier die Jahresleistung nur 6.500 Liter.
  • da die Bioerzeugung an die Beweidung gebunden ist, ergibt sich eine natürliche Begrenzung der Milchmengen, da Wiesen nicht in unbegrenzter Höhe zur Verfügung stehen.
  • hohe Tiergesundheit - artgerechte Haltung und Ernährung
  • statt Entwicklung hin zu einer konzentrierten industriellen Landwirtschaft würde der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft gefördert
  • der Erhalt der Wiesen wäre zudem ein aktiver Beitrag zum Erhalt der Tier- und Pflanzenwelt
  • der Verzicht auf GEN-Soja-Fütterung wäre zugleich ein Beitrag zum Klimaschutz, weil die Rodung von Tropenwäldern damit gestoppt werden könnte.

Zudem wäre ein hochwertiges Qualitätsprodukt auf dem Markt, für dass man gut werben kann. Wichtig wäre eine finanzielle Förderung der Milchbauern für die 2 Jahre des Umstiegs auf die BIO-Erzeugung. Da macht der Einsatz von Finanzmitteln Sinn.

Eine Exportorientierung schafft große Abhängigkeiten und Risiken. Embargos und Einfuhrzölle sind nur 2 Beispiele. Zudem ist zu erwarten, dass andere Länder nach deutschem Vorbild in die industrielle Massentierhaltung auch bei Milchkühen einsteigen und dann noch mehr Billigmilch auf den Markt kommt. Mit BIO-Milch könnte man hier auch Grenzen aufzeigen.

Völlig unakzeptabel ist zudem subventioniertes Milchpulver auf afrikanischen Märkten anzubieten und den Milchbauern dort die Existenz zu nehmen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 26.08.2016
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Ortsgruppe Lemgo
Oberer Steinbrink 8, 32657 Lemgo
E-Mail: kontakt@bund-lemgo.de
Internet: www.bund-lemgo.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. August 2016

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