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MASSNAHMEN/103: BUND fordert umweltverträglichere Gülleausbringung (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 26. März 2010

Schleswig-Holstein unter Gülle-Glocke:

BUND fordert Maßnahmen gegen Gülle-Fabriken


Es stinkt mehr denn je - bis in die Städte hinein verbreitet sich penetranter Gülle-Gestank. Der BUND fordert das Landwirtschaftsministerium eindringlich auf, gegen diese vermeidbaren Emissionen vorzugehen.

"Bei den Gülle-Fabriken handelt es nicht mehr um eine bäuerliche Landwirtschaft, sondern um industrielle Produktion. Diese müssen genau wie alle anderen Industriebetriebe mit strengen Abgas-Beschränkungen für die Gülle-Ausbringung behandelt werden", fordert die BUND-Landesvorsitzende Sybille Macht-Baumgarten. "Hierzu muß die zuständige Ministerin Rumpf Initiativen ergreifen. Die Agrarministerkonferenz am 28. April in Plön unter ihrem Vorsitz ist ein geeigneter Anlaß."

Die Gülle-Emissionen sind nicht allein ein Geruchsproblem für Schleswig-Holsteiner und Touristen zu Ostern, sondern vor allem ein erhebliches Klimaproblem. Schon nach wenigen Stunden ist von der aufgebrachten Gülle ein Großteil als Ammoniak in die Atmosphäre gelangt und trägt wesentlich zum Klimawandel bei. Auch verschmutzt die in Mengen aufgebrachte Gülle über die Vorfluter unsere Gewässer: So ist es üblich, Gülle vor einem Regen auszubringen. Auch über den Boden gelangen Nitrate ins Grundwasser und können so das Trinkwasser beeinträchtigen.

"Neben einer Anpassung der gesetzlichen Regelungen für die ausgebrachte Gülle an die Vorschriften für Industriebetriebe muß das Land verstärkt die Ausbringungspraxis kontrollieren", fordert Sybille Macht-Baumgarten. "Von den 349.000 Millionen Euro mit denen jedes Jahr die schleswig-holsteinischen Landwirtschaft subventioniert wird, muß sich eine effektivere Förderung für eine verpflichtende, umweltverträglichere Gülleausbringung finanzieren lassen."

Die von der Landwirtschaftsministerin gestoppte Förderung neuer großer Tierhaltungsanlagen ist ein erster richtiger Schritt. Die jetzt zu entwickelnde Agrarförderung, Thema der Agrarministerkonferenz, muß eine Neuorientierung zu einer umweltverträglichen Landwirtschaft sein.


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Quelle:
Presseinformation, 26.03.2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
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Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. März 2010