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MASSNAHMEN/111: Projekt "Energiequelle Wallhecke" (Kreis Borken)


Kreis Borken - Pressemitteilung von Freitag, 12. November 2010

Heizen mit Holz aus der Hecke

Kreis beteiligt sich grenzüberschreitendem Projekt "Energiequelle Wallhecke"


Kreis Borken. Heinrich Löpping sammelt Hecken. Zehn Kilometer in Bocholt, Borken, Heiden und Reken führt der Diplom-Agraringenieur mittlerweile in seiner Kartei. Für den Kreis Borken engagiert er sich im deutsch-niederländischen Projekt "Energiequelle Wallhecke". Das Ziel: Die regelmäßige Pflege der Hecken zu einem günstigen Preis sichern und gleichzeitig Absatzmöglichkeiten für das anfallende Holz erschließen.

Wie ein großes Netz durchziehen Hecken die münsterländische Kulturlandschaft. Sie sind Windschutz für Ackerflächen und gleichzeitig Lebensraum für viele Tierarten. Damit Hecken auch Hecken bleiben und sich nicht zu ökologisch weniger wertvollen Baumreihen entwickeln, müssen die Besitzer allerdings regelmäßig zur Motorsäge greifen. "Alle neun bis zwölf Jahre müssen Hecken auf den Stock gesetzt und dabei kurz über dem Boden nahezu komplett abgeschnitten werden, damit sie wieder neu austreiben können", erklärt Heinrich Löpping.

Das Projekt "Energiequelle Wallhecke" will eine ökonomisch wie ökologisch ergiebige, nachhaltige Heckenpflege fördern. Auf deutscher Seite beteiligen sich die vier Münsterlandkreise Borken, Coesfeld, Steinfurt und Warendorf sowie der Landkreis Grafschaft Bentheim. Aus den Niederlanden ist die Region Achterhoek dabei. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des INTERREG-Programms von der Europäischen Union, den Bundesländern NRW und Niedersachsen sowie der Provinz Gelderland.

Heinrich Löpping stellt zurzeit Hecken für einen ersten Pflegedurchgang zusammen. In den Wintermonaten wird ein Unternehmen die in diesem Jahr zur Pflege anstehenden Hecken gleich in einem Rutsch zurückschneiden. "So können wird günstigere Angebote einholen, als wenn jeder Heckenbesitzer selbst den Auftrag vergeben würde", erklärt Löpping. Bisher beteiligen sich vor allem Kommunen mit Hecken und Straßenbegleitgrün an dem Projekt. Löpping hofft, in Zukunft noch mehr Landwirte gewinnen zu können. "Vielen fehlen die nötigen Maschinen und auch die Zeit für den Heckenschnitt, da kann es attraktiv sein, einen externen Anbieter zu wählen."

Das Holz, das beim Heckenschnitt anfällt, wollen die Partner in Zukunft gemeinsam vermarkten. "Die Nachfrage nach Holzheizungen steigt in den vergangenen Jahren kontinuierlich an und damit auch der Bedarf an Stückholz, Hackschnitzeln und Holzpellets", erklärt Edith Gülker, Abteilungsleiterin im Fachbereich Natur und Umwelt der Kreisverwaltung. Diese Nachfrage wollen die Projektpartner mit dem Holz aus dem Heckenschnitt befriedigen. "Mit der Verwendung des Holzes lassen sich Gas und Öl einsparen. Damit ist das Projekt auch ein Beitrag zum Klimaschutz", so Gülker.

Heinrich Löpping ist seit dem 1. November 2009 im Rahmen dieses Projektes mit einer halben Stelle als "Heckenmanager" beim Kreis Borken angestellt. Mit einer weiteren halben Stelle arbeitet er als Kundenberater des Betriebshilfsdienstes Borken Bocholt im Außendienst. So lassen sich auch Kontakte für das Heckenprojekt knüpfen. Heckeneigentümer, die Interesse an dem Projekt haben, können sich mit Heinrich Löpping in Verbindung setzen. Er ist unter Tel.: 0151/50716055 erreichbar. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.energiequelle-wallhecke.de. Dort können Hecken auch direkt für das Projekt angemeldet werden.


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Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 12. November 2010
Kreis Borken, Büro des Landrats
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. November 2010