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VERBAND/065: Umsetzung des Brüsseler Pflanzenschutzpaketes (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 26. März 2009

Katastrophe konnte verhindert werden

dbk-Schwerpunkt zur Umsetzung des Brüsseler Pflanzenschutzpaketes


Es wird auf eine sachgerechte Umsetzung in den Mitgliedsstaaten ankommen, um die Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Produktion und die Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu minimieren. So heißt es in der Märzausgabe der Deutschen Bauern Korrespondenz (dbk), der Mitgliederzeitschrift des Deutschen Bauernverbandes (DBV), die sich im Schwerpunkt vertieft mit den Brüsseler Beschlüssen zum Pflanzenschutzpaket und deren Umsetzung befasst. "Auch wenn die tatsächlichen Auswirkungen für die landwirtschaftliche Produktion erst in einigen Jahren sichtbar werden, steht fest, dass der Kompromiss zum EU-Pflanzenschutzpaket den landwirtschaftlichen Betrieben zukünftig einiges abverlangen wird", kommentierte Friedhelm Decker, Umweltbeauftragter des DBV und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes. Lobend erwähnte Decker, dass nach den "sehr emotional geführten Verhandlungen" doch "noch ein gewisses Maß an Vernunft" einkehrte und die von der Mehrheit im Umweltausschuss des Europäischen Parlaments verfolgte Verbots- und Extensivierungsstrategie abgelehnt wurde. Positiv bewertete Decker, dass mit der zonalen Zulassung endlich der erste Schritt in Richtung Harmonisierung der Pflanzenschutzzulassung in Euro pa getan sei.

"Das schon sehr hohe Schutzniveau für Umwelt und Verbraucher wird weiter ausgebaut. Die Wirkstoffverfügbarkeit chemischer Pflanzenschutzmittel wird indes eingeschränkt", betonte Dr. Klaus Kliem, Vorsitzender des DBV-Fachausschusses Getreide/Pflanzliche Qualitätsprodukte und Präsident des Thüringer Bauernverbandes in einem weiteren Kommentar der dbk. Dies stelle Landwirtschaft, Züchtung und Industrie vor neue Herausforderungen. Indes mache es die Praktiker betroffen, so Dr. Kliem, "dass die bisherigen freiwilligen und gesetzgeberischen Anstrengungen, die zu einem erheblichen Rückgang des Pflanzenschutzmitteleinsatzes geführt haben, in keiner Art und Weise gewürdigt wurden. Stattdessen wurde in der Öffentlichkeit der Eindruck erweckt, es finde Pflanzenschutz um jeden Preis statt."

Im aktuellen Interview der dbk ging Dr. Hans-Gerd Nolting, Abteilungsleiter Pflanzenschutzmittel beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, davon aus, dass es zu keinem Engpass bei Pflanzenschutzmitteln kommen werde. Zudem können die Landwirte nach Aussage von Dr. Nolting auf schnellere Zulassungsverfahren und schnellere Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln hoffen. Weitere Artikel im Rahmen des Schwerpunktes schildern die Historie des modernen Pflanzenschutzes und die berufsständischen Aktivitäten zur EU-Pflanzenschutzpolitik. Was Persönlichkeiten aus Praxis und Politik von den Brüsseler Beschlüssen halten, dokumentiert die Rubrik "Nachgefragt". Die Bedeutung des Deutschen Bienenmonitorings und der deutschen Bienenschutzbestimmungen analysiert der Schwerpunkt ebenso.

Vor dem Hintergrund des jüngsten Urteils des Bundesverfassungsgerichts in Deutschland, das zur Auflösung von CMA und ZMP führt, zeigt die dbk in einer weiteren Analyse das kräftige Engagement der meisten EU-Länder für ein gezieltes Agrarmarketing auf. Dort ist die Finanzierung über Pflichtabgaben der Wirtschaft und/oder Steuergelder gängige Praxis. Schwerpunkt ist dabei häufig die Exportförderung.

Die Deutsche Bauern Korrespondenz (dbk) ist die Monatsschrift des DBV. Die dbk analysiert aktuelle und überregionale agrarpolitische Themen für die ehren- und hauptamtlichen Mandatsträger des DBV. Die Zeitschrift erscheint monatlich und kann gegen eine Jahresgebühr von 31,50 Euro, inklusive sieben Prozent Mehrwertsteuer, bei g.reuser@bauernverband.net, Fax: 030/31904-431, abonniert werden.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. März 2009
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel.: 030 / 31 904 239
Mail: presse@bauernverband.net
Internet: www.bauernverband.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2009