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BILDUNG/203: Meeresmuseum - Ein Tag im Korallenriff (DMM)


Deutsches Meeresmuseum - 23.07.14

Ein Tag im Korallenriff

MEERESMUSEUM zeigt Ton-Licht-Installation am Riffpfeiler



Ab sofort präsentiert das Stralsunder MEERESMUSEUM eine Ton-Licht-Installation an seiner 9,2 Meter hohen Korallenriffpfeiler-Vitrine. Damit können Besucher im Zeitraffer einen Tag im Korallenriff mit all seinen Lebewesen verfolgen und das traditionsreiche und größte Exponat des Museums in neuem Glanz entdecken.

Der Wechsel zwischen Tag und Nacht gibt den Takt für den Jahrtausende alten Rhythmus der Lebewesen im tropischen Korallenriff vor. Selbst nachts kommt das dortige Leben nicht zur Ruhe. Das Ökosystem Korallenriff ist sehr komplex und unter anderem von zahlreichen Symbiosen gekennzeichnet: Korallen bauen mit Algen riesige Riffe, Lippfische bieten größeren Fischen sogenannte Putzerstationen und Clownsfische verteidigen ihre Wohnanemone, die ihnen dafür Raum und Schutz bietet. Papageifische ernähren sich von Korallenpolypen und knabbern dabei mit ihren harten Kiefern Teile des Riffs ab. Die Kalkbrösel verteilen sie als Korallensand auf dem Meeresboden. Nachts hüllen sich diese Fische in eine schützende Schleimschicht - ihren Pyjama - um nicht entdeckt zu werden. Diese und weitere Informationen sind in der neuen Ton-Licht-Installation gebündelt und werden von zwei Sprechern vorgestellt. 2.500 energiesparende LEDs und 125 Spot-Strahler simulieren Tag und Nacht und rücken die angesprochenen Riffbewohner in den Fokus des Betrachters.

"Bei uns können Besucher ein Korallenriff in 3D erleben, ohne selbst tauchen zu müssen", sagt Museumsdirektor Dr. Harald Benke. Geschützt wird das fragile Riff durch einen neun Meter hohen Vitrinenkoloss aus Glas und Stahl. Die Inszenierung ist alle 20 Minuten im Erdgeschoss des MEERESMUSEUMs zu sehen und zu hören. Sie dauert neun Minuten.

Die im Maßstab 1:1 geschaffene Darstellung eines Korallenriffpfeilers ist die größte ihrer Art in Europa und wird seit über 30 Jahren im MEERESMUSEUM gezeigt. In der Zeit von 2011 bis 2014 wurde sie umfassend überarbeitet und neu gestaltet. Die Präparate stammen von Museums-Expeditionen in das Rote Meer in den Jahren 1976 und 1979 sowie aus vom Zoll beschlagnahmten Souvenir-Korallen.


Zahlen Daten Fakten
  • Vitrine: 9,2 Meter hoch, Volumen rund 125 m3
  • Höhe des Riffpfeilers: Ca. 4,5 Meter
  • Glasscheiben: 130 m², Stärke 16-24 Millimeter, Gewicht rund 7,3 Tonnen
  • Elektro-Kabel: ca. 2,5 Kilometer
  • Licht: 125 Spot-Strahler, 150 LED-Liner, Lichtdecke: 2.500 LEDs
  • Expeditionen des DMM ins Rote Meer: 1976, 1979
  • Exponate: Hunderte Tiere u.a. Krokodils- und Froschfisch, Katzenpfötchen-, Bleistift- und Geweihkorallen, Knallkrebs, Barrakuda, Riesenmuscheln, Igelfisch, Zackenbarsche, Meeresschildkröte und andere

Text: Deutsches Meeresmuseum

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Quelle:
Presseinformation, 23.07.2014
Deutsches Meeresmuseum
Katharinenberg 14-20, 18439 Stralsund
Tel.: +49 (0) 3831 2650 210, Fax: +49 (0) 3831 2650 209
Internet: www.meeresmuseum.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juli 2014