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SCHUTZGEBIET/630: Einigung über Naturausgleich für Bebauung im Naturschutzgebiet Bäkewiese (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 23. April 2010

BUND und STOFANEL schließen Vergleich: Naturschutz gewinnt

Schutz für das Naturschutzgebiet Bäkewiese wird gestärkt
Naturausgleich für Bebauung weit über gesetzliche Vorgaben


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) und die STOFANEL Investment AG haben sich außergerichtlich geeinigt. Der Vergleich ist ein Gewinn für den Naturschutz.

Der BUND hatte juristische Mittel gegen das Bauantragsverfahren eingeleitet. Nach Auffassung des BUND handelt es sich bei der zu bebauenden Fläche um Wald, und für eine Bebauung wäre eine Umweltverträglichkeitsprüfung mit Verbandsbeteiligung erforderlich gewesen. Vor allem gab es auch Bedenken, dass sich die Bebauung negativ auf das Naturschutzgebiet Bäkewiese auswirkt.

Zum Hintergrund: Die STOFANEL Investment AG hat ein acht Hektar großes Grundstück in Berlin-Zehlendorf erworben. Das ca. fünf Hektar große Naturschutzgebiet Bäkewiese befindet sich darauf. Für die Restfläche, die als Bauland ausgewiesen ist, hatte die STOFANEL einen Bauantrag gestellt, der vom Bezirk genehmigt worden war.

BUND und STOFANEL haben nun in einer außergerichtlichen Einigung vereinbart, dass durch die Bebauung das Naturschutzgebiet Bäkewiese nicht beeinträchtigt wird. Zum Schutz wurde eine Reihe von Maßnahmen vertraglich ausgehandelt. So hat sich STOFANEL unter anderem verpflichtet, dauerhaft die Bäkewiese mit einem Zaun zu schützen. Diese Vorgaben werden auch im Falle eines Verkaufes weitergegeben.

Der Vergleich sieht aber auch für das eigentliche Baufeld Regelungen vor. So sind die maximale Anzahl der im Bauverfahren zu fällenden Bäume und die maximal bebaubare Fläche geregelt. STOFANEL darf und wird keine zusätzlichen Fällgenehmigungen stellen. Während der Bebauung wird STOFANEL auf den Schutz der Bäume besonders achten, so dass der Baumbestand keinen Schaden durch die Bautätigkeit nimmt. Der BUND darf die Einhaltung des Schutzes kontrollieren. Für den nicht zu vermeidenden Verlust an Bäumen und Natur auf dem Baufeld leistet STOFANEL zusätzliche Ausgleichsmaßnahmen, die über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen. Der BUND wird diese fachlich begleiten.

"Wir haben mit der STOFANEL Investment AG ein gutes Agreement für die Umwelt vereinbart. Es ist besser jetzt eine konstruktive Lösung gemeinsam zu finden, als über den langwierigen Klageweg womöglich auch nicht mehr für die Natur zu erreichen", so Andreas Jarfe, Geschäftsführer des BUND Berlin.


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Quelle:
Presseinformation Info 14/Berlin, 23. April 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. April 2010