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SCHUTZGEBIET/778: Kein weiterer Kiesabbau in Grevenkrug (LNV)


Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V. - 19. Februar 2014

Kein weiterer Kiesabbau in Grevenkrug: LNV begrüßt die endgültige Entscheidung des Kreises zugunsten des Landschaftsschutzes



Der Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V. (LNV) begrüßt die heutige Entscheidung des Kreises Rendsburg-Eckernförde, die rund 23 ha große Fläche nicht aus dem Landschaftsschutzgebiet `Landschaft der Oberen Eider‹ zu entlassen und nicht für den Kiesabbau zur Verfügung zu stellen, sehr. "Dies ist ein klares Bekenntnis des Landrates Dr. Rolf-Oliver Schwemer für den Erhalt unserer besonderen Landschaftsformationen, die teilweise bereits seit vielen Jahrzehnten durch Schutzgebietsverordnungen und damit vor dem Zugriff der Kiesindustrie geschützt sind, erklärt Volkher Looft, Vorsitzender des LNV.

"Wir gehen davon aus, dass damit auch das Planfeststellungsverfahren kurzfristig endgültig eingestellt wird", so Looft weiter. Die Sach- und Rechtslage ist nach Ansicht des LNV, Dachverband von 23 Naturschutzorganisationen mit rund 175.000 Mitgliedern, eindeutig. Die Teilfläche liegt in einem Vorbehaltsgebiet für den Naturschutz und wurde von der Landesplanung explizit nicht als Vorranggebiet für die Rohstoffgewinnung ausgewiesen. Das Gebiet steht seit den 1950er-Jahren unter Landschaftsschutz. Im öffentlichen Beteiligungsverfahren zur Novellierung der Schutzgebietsverordnung 2006 wurden weder vom Kiesunternehmen Glindemann noch von anderen Beteiligten irgendwelche Ansprüche angemeldet.

Der LNV hatte gemeinsam mit den anerkannten Naturschutzverbänden (AG-29) umfangreiche Bedenken gegen das Entlassungsverfahren vorgebracht. Vor allem der einmalige Charakter des weithin sichtbaren und landschaftsbestimmenden Schmalstedter Rückens, Höhenzug zwischen den bisherigen Kiesabbau- und Gewerbegebieten westlich der Landesstraße L 318 und der Naturlandschaft des Eidertals, wäre massiv verändert worden.

"Nachdem die Kiesindustrie in den vergangenen Jahrzehnten viele der wertvollen Kiesvorkommen bereits ausgebeutet hat, werden die Begehrlichleiten die in den Schutzgebieten erhalten gebliebenen hochwertigen Kiesvorkommen auszubeuten, immer größer. Diesem Ansinnen ist der Landrat nach intensiver Prüfung heute entschieden entgegen getreten. Damit ist der drohende Präzedenzfall, Rohstoffabbau auch in Schutzgebieten zuzulassen, abgewendet", betont Looft.

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Quelle:
Pressemitteilung, 19.02.2014
Landesnaturschutzverband Schleswig-Holstein e.V.
Burgstraße 4, 24103 Kiel
Tel.: 0431-93027, 0431-92047
E-Mail: info@LNV-sh.de
Internet: www.LNV-SH.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Februar 2014