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VIELFALT/038: Emsland und Westfalen stärken "Lebensadern auf Sand" (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz

Berlin/Bonn, 19. September 2013

Hotspot der biologischen Vielfalt: Emsland und Westfalen stärken "Lebensadern auf Sand"



Das südliche Emsland und die nördliche westfälische Bucht stärken ihre Rolle als "Hotspot der biologischen Vielfalt". In einem breit angelegten Kooperationsprojekt will die Region ihre charakteristischen nährstoffarmen Sandstandorte erhalten und ausbauen. Es ist das erste "Hotspot-Projekt" im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, das vom Bundesumweltministerium gefördert wird. Die Region ist einer von 30 sogenannten "Hotspots der biologischen Vielfalt". Das sind Gegenden mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt an charakteristischen Arten, Populationen und Lebensräumen.

Das Projekt "Wege zur Vielfalt - Lebensadern auf Sand" dient dem Erhalt und der Vernetzung nährstoffarmer Sandstandorte. Außerdem soll es den Anwohnern die außerordentlich große biologische Vielfalt in ihrer Region nahebringen. Das Bundesumweltministerium stellt aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt rund 2,6 Mio. Euro zur Verfügung. Das Bundesamt für Naturschutz begleitet das Naturschutzprojekt als Bewilligungsbehörde fachlich. Koordiniert wird das sechsjährige Projekt vom Kreis Steinfurt. Projektpartner sind die Biologischen Stationen Steinfurt und Zwillbrock und die Universität Münster in Nordrhein-Westfalen, sowie die Stadt Lingen, die Naturschutzstiftung des Landkreises Emsland und der Landkreis Grafschaft Bentheim in Niedersachsen.

"Ich gratuliere den Naturschützern im Emsland und in Westfalen. Sie sind die Pioniere in unserem Hotspot-Förderprogramm. Ihr Projekt leitet eine Trendwende ein: Jahrzehntelang sind nährstoffarme Sandböden verloren gegangen - dem steuern wir jetzt entgegen", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser. "Der Schutz und die Förderung der kulturhistorisch entstandenen regionaltypischen Artenvielfalt ist ein wichtiger Schritt, der nicht nur dem Erhalt der biologischen Vielfalt in der Hotspot-Region, sondern auch der Stärkung der regionalen Identität zugutekommt. Es freut uns, dass sich dazu im Emsland und in der Westfälischen Bucht über zwei Bundesländer hinweg ein breit angelegter Verbund aus Kommunen, Hochschule und biologischen Stationen zusammengefunden hat", sagte BfN-Präsidentin Beate Jessel.

Das Projekt sieht unter anderem vor, Wegesränder so umzubauen, dass wieder die charakteristischen, nährstoffarmen Sande zum Vorschein kommen. Diese Standorte bieten in einer von intensiver Landwirtschaft geprägten Region Lebensraum für Heidesträucher oder Berg-Sandglöckchen, Heidelerche oder Rebhuhn.


Hintergrund - Das Bundesprogramm "Biologische Vielfalt"

Die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt (NBS) wird seit 2011 durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützt. Gefördert werden Vorhaben, denen im Rahmen der NBS eine gesamtstaatlich repräsentative Bedeutung zukommt oder die diese Strategie in besonders beispielhafter Weise umsetzen. Die geförderten Maßnahmen tragen dazu bei, den Rückgang der biologischen Vielfalt in Deutschland zu stoppen und mittel- bis langfristig in einen positiven Trend umzukehren. Sie dienen dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung sowie der Entwicklung der biologischen Vielfalt und gehen über die rechtlich geforderten Standards hinaus. Akzeptanzbildende Maßnahmen der Informationen und Kommunikation tragen dazu bei, das gesellschaftliche Bewusstsein für die biologische Vielfalt zu stärken. Die "Hotspots der Biologischen Vielfalt" sind ein Förderschwerpunkt im Bundesprogramm. Nach dem ersten Förderaufruf vom 27. Januar 2012 soll es voraussichtlich im kommenden Jahr einen neuen Aufruf zur Einreichung von Projektskizzen geben.

Weitere Informationen zu den Hotspots finden
Interessierte unter www.biologischevielfalt.de/hotspots.html.

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Quelle:
BMU-Pressedienst, 19.09.2013
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
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Tel.: 030/18 305-2010/-2011/-2012/-2014, Fax: 030/18 305-2016
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. September 2013