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WASSER/203: BUND zu Beschluß des EU Rates zur Ostseestrategie (BUND SH/BUND MV)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. / BUND Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V.
Kiel / Schwerin, 30. Oktober 2009

BUND zum Beschluss des Europäischen Rates zur Ostseestrategie

Jetzt müssen Taten folgen!


Das wichtigste politische Entscheidungsorgan Europas, der Europäische Rat, will heute die EU-Strategie für den Ostseeraum ratifizieren. Der Aktionsplan zur Strategie soll dazu beitragen, die Umweltprobleme der Ostsee zu verringern. Verbindliche Handlungsanweisungen für eine wirksame Minimierung des Nährstoffeintrages in die Ostsee fehlen nach wie vor.

Infolge jahrzehntelanger hoher Nährstoffeinträge nehmen die Algenblüten weiter zu und betreffen jeden Sommer größere Bereiche der Ostsee. Die Algen verbrauchen während ihres Abbauprozesses den für Fische und andere Ostseebewohner so nötigen Sauerstoff. Jedoch wurden bisher keine ausreichenden Maßnahmen ergriffen. Die EU hat sich mit ihrer Ostseestrategie die Schaffung einer ökologisch nachhaltigen Region auf die Fahnen geschrieben, mit ihrem Aktionsplan folgt sie aber lange bekannten Empfehlungen. Fazit des BUND: Der Ansatz ist gut, das Ergebnis jedoch schwach.

Eigeninitiative der Länder ist nun gefordert, um einen guten Umweltzustand der Ostsee zu erreichen. Auch Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit einem Anteil an Flächen unter landwirtschaftlicher Nutzung von über 60% tragen besondere Verantwortung. Der BUND fordert endlich Verbindlichkeit in Anlehnung an den Ostseeaktionsplan der HELCOM. Es gilt, den Eintrag an Phosphorverbindungen um 240 Tonnen und den Nitrateintrag um 5.620 Tonnen seitens Deutschlands zu reduzieren.

Zudem fordert der BUND eine stärkere Beteiligung der Umweltverbände bei der Umsetzung der Strategie.

"Nur mit einer intakten Ostsee kann der Plan von einer wohlhabenden, attraktiven und wettbewerbsfähigen Region aufgehen.", fordert BUND-Geschäftsführer Hans-Jörg Lüth. "Insbesondere sind Maximal-Eintragsgrenzen für die Landwirtschaft festzulegen und Phosphatverbindungen müssen aus Waschmitteln komplett verbannt werden."

Der BUND Schleswig-Holstein und der BUND Mecklenburg-Vorpommern setzen sich mit dem Projekt Baltic Green Belt für die Verbesserung des Umweltzustandes der Ostsee ein und unterstützen damit innerhalb des Baltic Sea Region Programmes die Umsetzung der EU Strategie in der Ostseeregion. (http://www.balticgreenbelt.net/)


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Quelle:
Presseinformation, 30.10.2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lerchenstr. 22, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de
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Tel.: 0385/565470, Fax: 0385/563661
E-Mail: bund.mv@bund.net
Internet: www.bund.net/mv


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. November 2009