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STANDPUNKT/862: CETA-Ablehung muss in den Berliner Kaolitionsvertrag (BUND BE)


Pressemitteilung des Berliner Netzwerk TTIP | TISA | CETA stoppen! - Berlin, 12.10.2016

Berliner Netzwerk TTIP/TISA/CETA stoppen:
Ablehnung von CETA im Bundesrat muss in den Berliner Koalitionsvertrag


Das Berliner Netzwerk TTIP | TISA | CETA stoppen! fordert von den Berliner Parteien, die zurzeit in Koalitionsverhandlungen stehen, dass der zukünftige Berliner Senat im Bundesrat gegen das Handelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada stimmt und dies - jetzt - im Koalitionsvertrag verankert wird.

Außerdem fordert das Netzwerk, dass der zukünftige Senat seine ablehnende Haltung sowohl gegenüber der Bundesregierung als auch dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission unmissverständlich vertreten wird.

Diese Verträge stellen einen massiven Eingriff in die landeseigene Selbstverwaltung sowie Landeshoheit Berlins dar und stehen im krassen Gegensatz zu den elementaren Grundbedürfnissen der Berliner Bürger*innen. Die genannten Abkommen gefährden die öffentliche Daseinsvorsorge, Sozial- und Umweltstandards, das europäische Vorsorgeprinzip und demokratische Gestaltungsmöglichkeiten.

Wolfgang Rebel vom Berliner Wassertisch betont: "Die Ausweitung des profitorientierten Wettbewerbs durch internationale Abkommen wie CETA bringt hohe Risiken für die Bevölkerung mit sich, weil dadurch die Gemeinwohl-Orientierung der Daseinsvorsorge aufs Spiel gesetzt wird. So könnten die Berliner Wasserbetriebe gezwungen sein, Wasserrohre zu beschaffen, die unsere hohen Standards an die Trinkwasserqualität nicht mehr erfüllen."

David Geier von Greenpeace Berlin: "CETA und TTIP würden massiv in unser Leben eingreifen. Vom Essen bis zum Shampoo - nichts wäre vor den Handelsabkommen mit den USA und Kanada sicher. Deshalb müssen wir sie stoppen."

Doro Dietrich von attac Berlin: "Auch der Handel mit Finanzdienstleistungen soll mit CETA weiter liberalisiert werden: Finanzunternehmen dürften Staaten wegen "unangemessener" Aufsichtsregeln verklagen und dabei künftige durch gesetzliche Regelungen entgangene Gewinne als indirekte Enteignung interpretieren. Regulierungsmaßnahmen sollen nur erlaubt werden, wenn sie von einem demokratisch nicht verantwortlichen Ausschuss für Finanzdienstleistungen für "angemessen" erachtet werden."

Zusätzlich fordert das Netzwerk vom zukünftigen Berliner Senat, Berlin zur "TTIP/CETA/TISA-freien" Zone zu erklären, so wie das 350 deutsche bzw. 2000 europäische Kommunen bereits getan haben. Darunter sind auch München, Köln und Dresden mit TTIP/CETA-kritischen Parlamentsbeschlüssen und auch in Berlin haben sich bereits die Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg in den Bezirksparlamenten gegen die Handelsabkommen Beschlüsse gefasst.


Zum Berliner Netzwerk TTIP | TISA | CETA stoppen! gehören: NaturFreunde Berlin, Greenpeace Berlin, Berliner Wassertisch, DGB Region Berlin, GRÜNE LIGA, Attac Berlin, BUNDjugend Berlin, Mehr Demokratie, Arbeitskreis Internationalismus (IG Metall Berlin), Gen-ethisches Netzwerk, Anti Atom Berlin, Gemeingut in BürgerInnenhand, Powershift, NABU Berlin, BUND Berlin, DIDF, DIDF-Jugend, FIAN Berlin.

www.stoppt-ttip-berlin.de

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Quelle:
Presseinformation, 12.10.2016
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Oktober 2016

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