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STELLUNGNAHME/206: NABU begrüßt Maßnahmen und Dialogbereitschaft in Sachen Biber (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 19. Februar 2015

Zum heute vorgelegten Biber-Papier des Agrar- und Umweltministeriums

NABU begrüßt vorbeugende Maßnahmen und Dialogbereitschaft in Sachen Biber


Potsdam. Der NABU Brandenburg bewertet die Vorschläge des Agrar- und Umweltministeriums für den Umgang mit Bibern grundsätzlich positiv. "Insbesondere der Ansatz, vorbeugend Konflikte zu vermeiden, wird von uns als richtig angesehen. Es ist sinnvoll, dafür die Möglichkeiten der EU-Agrarförderung zu nutzen, etwa für die Anlage von Gewässerschutzstreifen", so Friedhelm Schmitz-Jersch, Vorsitzender des NABU Brandenburg. Auch die Unterstützung der Wasser- und Bodenverbände begrüßt der NABU. Der Wasser- und Bodenverband "Oder-Welse" organisiert bereits jetzt schon mit einem Bündel von Maßnahmen den Umgang mit Bibern, lehnt die Tötung von Bibern aber eindeutig ab.

Noch in der letzten Legislaturperiode war der Entwurf einer Biber-Verordnung vorgelegt worden. Diesem Entwurf hat der NABU wegen des weitgehenden Tötungsansatzes heftig widersprochen. Die nunmehr vorgesehene Begrenzung auf sicherheitsrelevante Bereiche geht nach Ansicht des NABU in die richtige Richtung.

Zu dem jetzigen Vorgehen des Ministeriums haben sicher die klaren Aussagen des Verwaltungsgerichtes Frankfurt/Oder von Anfang Dezember letzten Jahres geführt. Der Landkreis Märkisch-Oderland (MOL) hatte in einer Allgemeinverfügung das Töten und Fangen von Bibern an mehr als 1.000 Gewässerabschnitten erlaubt. Das Gericht hatte betont, dass der Biber nach der europäischen FFH-Richtlinie und dem Bundesnaturschutzgesetz eine streng zu schützende Art sei. Danach sei das Nachstellen, Fangen, Verletzten oder Töten von Bibern untersagt. Ausnahmen hält das Gericht für die Abwehr wirklicher Gefahren, etwa beim Hochwasserschutz, für möglich. Solchen Maßnahmen hat der NABU Brandenburg in der Vergangenheit regelmäßig zugestimmt.

"Wir begrüßen die Ankündigung in dem Papier des Ministeriums für den Dialog mit den Verbänden. Der NABU wird sich mit seinen Fachleuten daran beteiligen". so Friedhelm Schmitz-Jersch. Schon jetzt sind 23 ehrenamtliche Biberbetreuer des NABU beratend tätig und Ansprechpartner in den Regionen.

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Quelle:
Pressedienst, 19.02.2015
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Februar 2015

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