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STELLUNGNAHME/348: Emsrettung von beiden Ufern aus (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 30. Mai 2017

Emsrettung von beiden Ufern aus: Umweltverbände in den Niederlanden und Deutschland fordern Maßnahmen für die Verbesserung der Umwelt im Ems-Dollart / Integrierter Bewirtschaftungsplan vorgelegt


Die niederländischen und deutschen Umweltverbände begrüßen die Fertigstellung des Integrierten Bewirtschaftungsplans (IBP) für den Ems-Dollart und fordern eine stärkere Zusammenarbeit der beiden Anrainerstaaten. Der Plan dient der Umsetzung der europäischen Naturschutzrichtlinien in der deutsch-niederländischen Emsmündung und beinhaltet Maßnahmen zur ökologischen Verbesserung des Ästuars.

Die unterzeichnenden niederländischen und deutschen Umweltverbände fordern, Maßnahmen aus dem IBP für die gesamte deutsch-niederländische Flussmündung der Ems umzusetzen. Dafür müsse auch die Zusammenarbeit von Deutschland und den Niederlanden bei der Planung und Umsetzung weiter intensiviert werden. "Im Rahmen des IBP wurde der schlechte Zustand des Emsästuars und seiner Ursachen von den zuständigen Behörden noch einmal bestätigt. Wir fordern eine zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen und eine klare Strategie der beiden Länder, wie sie im Gebiet zusammenarbeiten wollen, um die heutige ökologisch katastrophale Situation in der Ems zu verbessern", so Arjan Berkhuysen von der niederländischen Waddenvereniging.

Die beiden Länder zeigen mit der Unterzeichnung des IBP, dass eine gute Zusammenarbeit der richtige Weg ist, um das Gebiet ökologisch aufzuwerten. Die Regierung der Niederlande, das Land Niedersachsen, die Provinz Groningen und die Bundesregierung müssen nun den Bewirtschaftungsplan mit Leben füllen, indem sie auch die finanziellen Mittel bereitstellen, um die dringend notwendigen Maßnahmen umzusetzen.

"Der integrierte Bewirtschaftungsplan gibt uns eine Handlungsperspektive. Jetzt müssen die Regierungen den Bewirtschaftungsplan auch in die Tat umsetzen. Wir wollen eine Ems, die sowohl Schifffahrtstraße als auch ein wertvoller Lebensraum für Finte, Fischotter und Seeadler ist. Dafür müssen die Schutzbemühungen beider Länder ineinander greifen", fordert Vera Konermann, Vertreterin der deutschen Umweltverbände in der Planungsgruppe des IBP Ems. Die Umweltverbände drängen daher auf eine abgestimmte Umsetzung deutscher und niederländischer Vorhaben. Maßnahmen, die in dem einen Land umgesetzt werden, müssen sich auch positiv auf die Natur im anderen Land auswirken, eine frühe Abstimmung kann dieses sicherstellen.

In den Niederlanden werden Maßnahmen des IBP durch einen noch zu erstellenden Managementplan in Zukunft umgesetzt werden. In Deutschland werden ausgewählte Maßnahmen im Rahmen des Masterplan Ems 2050 realisiert. Aus Sicht der Umweltverbände sind solange Maßnahmen aus dem IBP durchzuführen, bis die zu schützenden Tiere, Pflanzen und Lebensräume wieder in einem guten Erhaltungszustand sind.

Gemäß den europäischen Natur- und Gewässerschutzrichtlinien sind Deutschland und die Niederlande verpflichtet, den Zustand der Ems zu verbessern und damit die vom EuGH zur EU-Wasserrahmenrichtlinie bekräftigte Verbesserungspflicht zu verwirklichen.

Ems-Dollart, Natürlich!
Die folgenden Organisationen setzen sich gemeinsam ein für ein gesundes Emsästuar: BUND, WWF Deutschland, NABU, Bürgerinitiative Rettet die Ems, Dyklopers e.V., Waddenvereniging, Groninger Landschap, Natuurmonumenten, Stichting Wad und die Natuur en Milieufederatie Groningen

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Quelle:
Presseinformation vom 30.05.2017
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Mai 2017

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