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STELLUNGNAHME/387: Dieselgipfel gefloppt - Es braucht mehr für saubere Luft! (BN)


BUND Naturschutz in Bayern e.V. - München, 23. August 2017

Dieselgipfel gefloppt: Es braucht mehr für saubere Luft!


Die Ende August vorgestellten Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen: Es muss deutlich mehr geschehen als die auf dem "Dieselgipfel" beschlossenen Maßnahmen. Für saubere Luft in den Städten braucht es mehr als Softwareupdates für Dieselfahrzeuge und "Umweltprämien" der Autohersteller, die vor allem dem Verkauf dienen.

Wie das Umweltbundesamt und das Bundesumweltministerium am 23. August mitteilten, führen die beim Dieselgipfel am 2. August beschlossenen Maßnahmen "zu einer Senkung der Stickstoffdioxidbelastung in den deutschen Städten von bis zu sechs Prozent. Diese Senkung reicht in den meisten betroffenen Städten nicht aus, um den Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter einzuhalten, der in der EU zum Schutz der menschlichen Gesundheit gilt. Das ergeben Modellrechnungen des Umweltbundesamtes".

BN-Verkehrsexperte Richard Mergner erklärt dazu: "Die heute vorgestellten Zahlen belegen, dass deutlich mehr geschehen muss als die auf dem Dieselgipfel beschlossenen Maßnahmen, um die Stickoxoid-Grenzwerte in den Städten einzuhalten und endlich für gesündere Luft ob in München oder Nürnberg zu sorgen."

"Reine Softwarelösungen und auch die so genannten Umweltprämien der Autohersteller, die vor allem der Verkaufsförderung dienen, reichen nicht aus. Diesel-Neufahrzeuge, die ihre gesetzlichen Grenzwerte reißen, dürfen nicht noch durch Kaufbeihilfen gefördert werden, sie dürfen gar nicht erst in den Verkauf gelangen. Auch wirksame Hardware-Nachrüstungen bereits verkaufter Fahrzeuge sind nötig, wenn Fahrverbote ausgeschlossen werden sollen", so Mergner weiter.

Es [ist] an der Zeit für umfassende Konzepte, um Stickoxide, aber auch andere Belastungen im Verkehrsbereich zu mindern. Ministerpräsident Horst Seehofer und Verkehrsminister Joachim Herrmann müssen dies endlich einfordern. Der für den Herbst angekündigte zweite Dieselgipfel muss Wege zur Verkehrswende beschließen, sie ist aus Sicht von Umwelt und Gesundheit ohnehin unumgänglich.


Stellungnahme des Umweltbundesamtes
https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/diesel-pkw-software-updates-reichen-nicht-aus-fuer

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Quelle:
Presseinformation, 23.08.2017
Herausgeber:
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Landesgeschäftsstelle
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Tel. 0 941/ 2 97 20-0, Fax 0 941/ 2 97 20-30
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. August 2017

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