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ATOM/091: Strahlende Wege - bei sogenannten Freunden ... (Robin Wood)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung vom 11. April 2017

AtomkraftgegnerInnen steigen Hamburger Grünen aufs Dach

ROBIN WOOD: Die GRÜNEN unternehmen nichts gegen gefährliche Urantransporte durch Hamburg


Am Dienstagvormittag sind ROBIN WOOD-AktivistInnen den Hamburger Grünen aufs Dach gestiegen, um politisch Druck zu machen für einen Stopp von Urantransporten durch Hamburg. Zwei Frauen seilten sich gegen 11 Uhr am Bürohaus des Landesverbands der Partei in der Burchardstraße ab und entrollten Banner mit einem Atom-Totenkopf sowie der Forderung: "Urantransporte stoppen! Sofort!"

Andere AktivistInnen verteilten Flyer. Dies wollten sie am Abend fortsetzen, um weitere Mitglieder der Partei zu erreichen. Da traf sich der Landesausschuss der Grünen. Das Thema Urantransporte stand wieder einmal nicht auf der Tagesordnung. Dabei hatte Rot-Grün 2015 im Koalitionsvertrag vereinbart, darauf hinzuwirken, dass "relevante Unternehmen" auf Transport und Umschlag von "radioaktiven Stoffen aus Zwecken oder für Zwecke als Kernbrennstoff" verzichten. Passiert aber ist nichts, obwohl die Stadt Mehrheitseigner der HHLA (Hamburger Hafen und Logistik AG) ist und Anteile an der Reederei Hapag Lloyd hält.

"Seit knapp zwei Jahren sind die Grünen in der Regierung, und noch immer fahren Woche für Woche Atomtransporte durch Hamburg. Das ist ein Armutszeugnis für eine Partei, die sich den Atomausstieg auf die Fahnen schreibt", sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Cécile Lecomte.

Allein in 2016 liefen rund 160 Atomtransporte per Schiff, Zug und LKW durch Hamburg. Im Zeitraum 1. Januar bis 1. Dezember 2016 stellte die Hamburger Polizei an Schiffstransporten von radioaktiver Fracht (Gefahrgutklasse 7) 232 Mängel fest, darunter 79 sicherheitsrelevante wie "keine Ladungssicherung", "Schweißnaht eingerissen" oder "Loch im Querträger". Die Gefährdung steigt zudem dadurch, dass Schiffe und Züge die radioaktiven Stoffe häufig zusammen mit anderen entzündlichen oder explosiven Gefahrstoffen laden.

Mitten durch die Millionenmetropole Hamburg transportiert werden radioaktive Stoffe wie Uranerzkonzentrat und Uranhexafluorid. Sie werden zu Brennstoff für Atomkraftwerke in aller Welt verarbeitet und dienen deren unverantwortlichem Weiterbetrieb.

"Wer den Atomausstieg will, darf keinen Brennstoff für Atomkraftwerke herstellen und transportieren. Rot-Grün steht in der Pflicht, die Hamburger Bevölkerung vor vermeidbaren Gefahren zu schützen. Der Hamburger Hafen ist die zentrale Schaltstelle für das internationale Atomgeschäft. Rot-Grün muss jetzt den Schalter umlegen und die unverantwortlichen Atomtransporte stoppen", sagt Lecomte.

Ein Teil der Urantransporte geht in die Uranfabrik nach Gronau und in die Brennelementefabrik in Lingen. Beide Anlagen sorgen aktuell für Schlagzeilen, weil Uran aus diesen Anlagen in den belgischen Pannenreaktoren Thiange und Doel eingesetzt wird. ROBIN WOOD fordert, diese und alle weiteren Atomanlagen sofort zu schließen. Der Stopp der Versorgungstransporte, die den Weiterbetrieb dieser Anlagen ermöglichen, wäre ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

Atommüll muss verhindert werden, bevor er entsteht!


Interessante Links:

ROBIN WOOD-Kampagne gegen Atomtransporte:
https://www.robinwood.de/kampagnen/atomtransporte-stoppen

Floßtour im Juni 2017 mit ROBIN WOOD gegen Atomtransporte:
https://www.robinwood.de/kampagnen/flo%C3%9Ftour-gegen-atomtransporte

Bündnis-Kampagne "Atomtransporte durch Hamburg stoppen":
http://www.atomtransporte-hamburg-stoppen.de

Auf dieser Homepage können AtomkraftgegnerInnen Beobachtungen von Atomtransporten melden:
http://urantransport.de/

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Quelle:
Pressemitteilung, 11. April 2017
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
Internet: http://www.robinwood.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. April 2017

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