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ATOM/192: Halbwertzeit - die Fragen sind gestellt ... (BBU)


Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf
Elternverein Restrisiko Emsland
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz
Pressemitteilung - Schüttorf/Lingen/Bonn/Münster, 15. Januar 2019

Atomkraftgegner schreiben an Umweltminister Lies: - Fragenkatalog zum Brand in Brennelementefabrik Lingen - Einladung an den Minister / Samstag Demo in Lingen


Der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf hat jetzt einen ausführlichen Fragenkatalog zum Brand in der Brennelementefabrik Lingen an den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (SPD) geschickt. Anfang Dezember hatte dort ein uranhaltiger Verdampfer einen Brand ausgelöst, viele Fragen zu dem gravierenden Vorfall sind noch immer ungeklärt. Der AKU Schüttorf hat Umweltminister Lies zudem zu einem Gespräch nach Lingen eingeladen. Der Fragenkatalog findet sich im Anhang dieser Pressemitteilung.

In dem Schreiben bitten die Atomkraftgegner Umweltminister Lies zunächst um Auskunft zum jetzigen Stand der Ermittlungsarbeiten. Außerdem wollen sie Aufklärung darüber, ob es bislang irgendwelche Anzeichen für ein fahrlässiges oder gar bewusstes Verschulden als Ursache für den Brand gibt. Sie wollen zudem wissen, warum in dem Labor überhaupt brennbare Materialien wie eine Tischplatte aus Kunststoff vorhanden waren und wie es zu dem Überhitzen der Heizkassetten kam. Auch die Frage, warum das Überhitzen der Heizkassetten nicht rechtzeitig bemerkt wurde und warum es keine automatische Warnmeldung an die Einsatzstelle des Kreises Emsland gibt, wurde bislang nicht beantwortet. Desweiteren erkundigt sich der AKU Schüttorf nach dem genauen Verbleib und der genauen Menge des Urans in dem betroffenen Verdampfer. Und: Wieviel Radioaktivität wurde auf den Anzügen der Feuerwehrleute gemessen? Auch wird gefragt, welche Konsequenzen das Umweltministerium bislang aus dem Brand gezogen hat. Außerdem soll beantwortet werden, wie sich das Ministerium zu den laufenden Gesprächen auf Bundesebene zu einem möglichen Brennelemente-Exportstopp und einer damit womöglich verbundenen Stilllegung der Lingener Brennelementefabrik stellt.

"Bis Weihnachten gab es alle paar Tage neue Versionen zum Ablauf des Störfalls, seither herrscht Schweigen. Wir wenden uns deshalb direkt an den Landes-Umweltminister, um mehr Licht in die Angelegenheit zu bringen. Ein Brand im nuklearen Bereich einer Atomanlage ist sehr besorgniserregend - so etwas dürfte eigentlich überhaupt nicht vorkommen. Da helfen auch keine Beschwichtigungen weiter. Zum jetzigen Zeitpunkt deutet vieles auf ein nachlässiges Verhalten hin und die Verantwortlichkeiten müssen geklärt werden. Noch immer gibt es mehr Fragen als Antworten," erklärte Christina Burchert vom Arbeitskreis Umwelt Schüttorf.

19. Januar, 13 Uhr: Anti-Atom-Demo ab Bahnhof Lingen

Am jetzigen Samstag, 19. Januar, findet aus Anlass des Brandes sowie des 40. Jahrestages der Inbetriebnahme der Brennelementefabrik Lingen (19.1.1979) in Lingen eine Demonstration statt. Auftakt ist um 13 Uhr am Bahnhof Lingen. Motto der Demonstration ist "40 Jahre sind genug - Brennelementefabrik jetzt stilllegen". Veranstalter der Demonstration sind der Elternverein Restrisiko Emsland, das Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen und der AKU Schüttorf. Rund 20 weitere Initiativen und Verbände rufen zur Teilnahme an der Demonstration auf, darunter auch der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).


Demonstrationsaufruf:
http://urantransport.de/wp-content/uploads/2019/01/lingen-flyer-druckvorlage.pdf

Weitere Informationen:
www.bbu-online.de, www.sofa-ms.de, www.urantransport.de
https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf

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Quelle:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Telefon: 0228/21 40 32, Fax: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Januar 2019

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