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WALD/154: Hambacher Forst - fortgesetzter Druck ... (ausgecO2hlt)


ausgecO2hlt - Pressemitteilung vom 14.03.2016

Polizeieinsatz durchkreuzt Friedensplan für den Hambacher Forst


Kerpen, 14.03.2016 - Seit den frühen Morgenstunden räumt ein großes Polizeiaufgebot Baumhäuser im Hambacher Forst. Die Waldschützer*innen vermuten, dass die Polizeimaßnahmen Vorbereitungen für die Errichtung einer Pumpstation im Wald sind. Sie befürchten, dass für die Pumpstation weitere Bäume gerodet werden müssen. Der Polizeieinsatz unterwandert die aktuellen Bemühungen für einen "Friedensplan", der zu einer Deeskalation der Situation im Hambacher Forst beitragen soll.

Im Rahmen des Einsatzes wurde das Wiesencamp der Klimaschützer von einem großen Polizeiaufgebot umstellt. Allen Menschen wurde der Zutritt zum Wald verweigert, viele bekamen Platzverweise oder wurden festgenommen, wenn sie keinen Ausweis dabei hatten.

"Mit diesem Polizeieinsatz eskalieren RWE und Polizei weiter eine sich gerade beruhigende Situation. Mit solchen Aktionen werden Fakten geschaffen, die die Vermutung nahe legen, dass durch eine angestrebte Schlichtung wieder nur der Protest und nicht der Braunkohleabbau gestoppt werden soll" erklärt Milan Schwarze von ausgecO2hlt.

Die Gemeinde Merzenich behauptet, einen unterirdischen Tunnel inspizieren zu wollen. Es besteht jedoch die Vermutung, dass Vorarbeiten für den Bau einer Pumpstation gemacht werden. Dafür müssten weitere Bäume gefällt werden. Für die schweren Maschinen wurden bereits jetzt Waldwege erweitert und ein Baumhaus abgerissen. Der Einsatz kommt für Beobachter*innen überraschend, da die offizielle Rodungssaison ab dem 29. Februar mit Beginn der Brutschutzzeit vorbei ist.

"Wir brauchen einen Plan für ein zukunftsfähiges und friedliches Rheinland", so Schwarze weiter. Für ein zukunftsfähiges Rheinland gehöre aus Klimaschutzgründen auch der sofortige Stopp des Tagebaus Hambach und der Erhalt des Hambacher Forstes. Statt weiterer Eskalationen brauche es eine Atempause, in der der Tagebau nicht erweitert wird, um Politik, Bürgern und Wirtschaft ein Nachdenken über RWEs Braunkohlepläne zu ermöglichen.

Weitere Informationen:
http://www.ausgecO2hlt.de/

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Quelle:
Pressemitteilung vom 14.03.2016
Presseteam ausgeCO2hlt
E-Mail: info@ausgecO2hlt.de
Internet: www.ausgecO2hlt.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2016

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