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FORSCHUNG/340: Weltwassertag - Hallescher Hydrogeologe fordert weitere Forschungsanstrengungen (idw)


Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg - 19.03.2010

Weltwassertag: Hallescher Hydrogeologe fordert weitere Forschungsanstrengungen


Aus Anlass des Weltwassertags am kommenden Montag, 22. März, weist der hallesche Hydro- und Umweltgeologe Professor Peter Wycisk darauf hin, dass trotz der guten Trinkwasserqualität in Deutschland die weitere Reduzierung von Schadstoffgehalten in Fließgewässern ein wichtiges Thema ist. Zudem müsse man beim Grundwasser die geotechnisch relevanten Auswirkungen im Blick behalten - die bekanntermaßen zu gefährlicher Instabilität führen könnten.

"Wir haben in Deutschland - gerade im Hinblick auf die Reduzierung von Schadstoffeinträgen in Fließgewässern - noch Optimierungsreserven", sagte Wycisk im Interview mit scientia halensis, dem Magazin der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zudem sei der Forschungsbedarf zu den komplexen Prozessabläufen gerade beim Grundwasser nach wie vor gegeben: "Man wird immer wieder aufmerksam auf Unfälle, Unglücke oder katastrophale Ereignisse, die letztendlich mit der Wirkung von Wasser zusammenhängen. Dies sind nicht nur Überflutungen, sondern zum Beispiel auch Auswirkungen von Bohrungen zur oberflächennahen Geothermienutzung, wie am Standort Staufen, oder das dramatische Unglück von Nachterstedt. Hier ist im weiteren Sinne auch die Einwirkung von Grundwasser zu nennen, was zu Instabilität und Kippenrutschung führte." Letztendlich könne man die relevanten komplexen Prozessabläufe nur mit einem interdisziplinären Arbeitsansatz aus dem Bereich der Geo- und Ingenieurwissenschaften heraus lösen.

Unabhängig davon stehe die Frage im Raum, wie sich die Grundwasserressourcen künftig im Rahmen des Klimawandels entwickeln. "Die Frage der Wasserverfügbarkeit wie auch auftretende extreme Hochwasserereignisse werden hier in den nächsten Jahren auch im Land Sachsen-Anhalt von weiterem Forschungsinteresse sein", sagte Wycisk. Die Martin-Luther-Universität beteilige sich an entsprechenden Projekten mit unterschiedlichen Arbeitsgruppen.

Generell seien die halleschen Forscher in den letzten 15 Jahren in Mitteldeutschland sehr forschungsaktiv gewesen. "Wir konnten viel über Grundwasserbelastungen und Wechselwirkungen innerhalb von Bergbaufolgebereichen erforschen", so Professor Wycisk. "Jetzt geht es darum, sich neuen, aber doch auch artverwandten Fragestellungen in anderen Regionen der Welt zuzuwenden und hier nach Lösungen zu suchen." In Südafrika zum Beispiel stelle sich aufgrund der klimatischen Situation die Herausforderung, dass hier ein alter und sehr intensiver Bergbau existiert, "der gleichzeitig natürlich auch Umweltfolgewirkungen hat und mit einer zunehmenden Verknappung von Trinkwasserressourcen einhergeht".

Das komplette Interview mit Prof. Dr. Peter Wycisk finden Sie im Internet unter:
http://www.unimagazin.uni-halle.de/index.php?id=865

Ansprechpartner:
Prof. Dr. Peter Wycisk
Leiter des Fachgebietes Hydro- und Umweltgeologie
Telefon: 0345 55 26134
E-Mail: peter.wycisk@geo.uni-halle.de
Internet: http://umweltgeologie.geologie.uni-halle.de

Zu dieser Mitteilung finden Sie Bilder unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/image111920
Prof. Dr. Peter Wycisk

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution167


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dipl.-Journ. Carsten Heckmann, 19.03.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. März 2010