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MELDUNG/077: Werra-Weser-Versalzung - Wir sind auf dem richtigen Weg (WWA)


Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. - Pressemitteilung - 15. Oktober 2014

Werra-Weser-Versalzung

Wir sind auf dem richtigen Weg



Das Umweltbundesamt widerspricht den Angaben der K+S AG zu den Kosten einer abstoßfreien Ka liproduktion In seiner Plausibilitätsstudie widerspricht das UBA den K+S-Angaben zu den Investitionskosten, Betriebskosten und dem Energieaufwand für die Aufarbeitung seiner Abwässer, die das Ziel einer abstoßfreien Kaliproduktion verfolgt. Das UBA bestätigt, dass die dort ermittelten Kosten den K-UTEC-Schätzungen "erheblich näher" sind. Zu einer genaueren Kostenanalyse sieht sich das Umweltbundesamt allerdings nicht in der Lage. Das war auch so zu erwarten, weil das Amt selbst keine Chemieanlagen baut und nicht über entsprechende Erfahrungen verfügen kann. Zur kostengenauen Beurteilung der K-UTEC-Vorschläge fehlt noch ein wichtiger Zwischenschritt. Auch der so genannte "Runde Tisch" hatte diese Lücke erkannt und 2012 beschlossen, die K-UTEC- Untersuchungen auf alle Abwässer der K+S Kali GmbH auszudehnen und sowie die ökonomischen Kennzahlen der Verfahren ermitteln zu lassen. Die Leitung des Runden Tisches hat diesen Beschluss bis heute nicht umgesetzt.

"Wir sind auf dem richtigen Weg und es fehlt nur noch ein Schritt, um eine Lösung der K+S-Entsorgungsproblematik anbieten zu können. Die UBA-Expertise bestätigt, dass es erfolgversprechend ist, die noch ausstehende Untersuchung jetzt in Auftrag zu geben", so Dr. Walter Hölzel, Vorsitzender der Werra-Weser-Anrainerkonferenz. Das Umweltbundesamt empfiehlt allerdings auch, die K-UTEC-Verfahren nicht weiter zu verfolgen, weil K+S es abgelehnt habe, Aufbereitungsanlagen zu bauen und weil der Bau der Anlagen vier bis fünf Jahre erfordere. Diese Argumentation bleibt unverständlich. Es kommt nicht darauf an, ob K+S sich weigert, die Gesetze anzu wenden, sondern ob es technisch und wirtschaftlich möglich ist, die Anforderungen des Gemeinschaftsrechts zu erfüllen. Das muss jetzt endlich entwickelt werden. Mit einer Umsetzungsfrist von mehreren Jahren kann man nicht rechtfertigen, weiterhin keinerlei Maßnahmen zu ergreifen. Auch die "Pipelinelösungen" erfordern mehrjährige Umsetzungszeiträume, der "Vierphasenplan" der Hessischen Umweltministerin sogar sechzig Jahre. "Wenn die Bauzeit nur vier bis fünf Jahre dauert, dann kann die Werra mit Ablauf der von der EU-Kommission geforderten Frist im Jahre 2021 fast salzfrei sein. Das ist unser Ziel", so Hölzel weiter.

Die Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V. ist ein Zusammenschluss von Kommunen, Verbänden, Vereinen und Wirtschaftsunternehmen, die als Anrainer von Werra und Weser von der Versalzung der Flüsse durch die Abwässer der Kali-Industrie betroffen sind.
Dr. Walter Hölzel ist Erster Stadtrat in Witzenhausen und Vertreter der Stadt in der WWA e.V.

Informationsportal zur Kali- und Salz-Problematik
www.wasser-in-not.de

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Quelle:
WWA, Werra-Weser-Anrainerkonferenz e.V.
Pressemitteilung, 15.10.2014
Tel. 05545/95 01 08
E-Mail: WWA.eV@web.de
www.wasser-in-not.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2014