Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/595: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2599 (SB)


Der letzte Tag

von Marc A. Herren

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2599


11. Mai 1463 NGZ, 18.53 Uhr: Die energiegierige Wesenheit VATROX-VAMU greift in Gestalt ihres Rubin-Avatars an und setzt der stark geschwächten Superintelligenz ES zu. Um 18.57 läßt der Todesschrei des Mentors der Menschheit alle in der Zentrale der MIKRU-JON Anwesenden erschaudern. Nun scheint für die Vatrox-Entität der Weg frei, sich mit der unvorstellbar riesigen Menge reiner Psi-Energie des PARALOX-ARSENALS zu mästen und dadurch selbst zur Superintelligenz aufzusteigen. Kommandant Perry Rhodan, dessen Zellaktivator überraschenderweise nach ES' mutmaßlichem Tod intakt scheint, will retten, was zu retten ist. In der Raumschiffzentrale stehen dem Terraner ES-Bote Lotho Keraete, das Konzept Lloyd/Tschubai, Mondra Diamond sowie die Mutantinnen Shanda Sarmotte und Lucrezia DeHall zur Seite. Sie alle wirken angeschlagen. Über Funk berichtet der Schattenmaahk Pral vom Handelsstern TALIN ANTHURESTA, wie er mit seiner Mannschaft das von ES ins Wunder von Anthuresta gefressene Sphärenloch mit der wenigen ihm zur Verfügung stehenden Psi-Energie bestmöglich zu flicken versucht. Währenddessen wird der über 1000 Kilometer durchmessende Psi-Diamant in der Mitte eingeschnürt und steht kurz vor der Teilung. Nicht nur das: Wanderer löst sich auf. Diese Schreckensmeldung erhält Rhodan über Funk von Gucky, der sich wie Bully auf der wieder aus drei Teilen zusammengesetzten JULES VERNE befindet. Während VATROX- VAMUS Schlachtlicht-Avatar sich dem PARALOX-ARSENAL nähert, organisiert Bully die Verteidigung des anthurestischen Handelssterns.

Weitere Probleme tauchen auf: 6.000 Jaranoc-Kegelstumpfraumer bedrohen die in der Nähe des Psi-Riesendiamanten operierenden beiden Silberkugel-Piloten Icho Tolot und den Jaranoc Kardo Tarba. Das Kräfteverhältnis verschiebt sich nur unwesentlich, als 125 Elfahder-Perlkugelraumer, 150 Stardust- Schiffe und zwei Netzweber ganz in der Nähe materialisieren. Angesichts der aussichtslosen Lage bietet der Haluter dem Jaranoc- Geschwaderkommandanten Turak Efrin Verhandlungen an. Tolots Verhandlungsgeschick packt den Feind bei seiner Ehre, er überzeugt den nackenschildbewehrten Triceratopsähnlichen, daß eine Vernichtung der hoffnungslos unterlegenen Milchstraßenflotte ein seiner unwürdiges Gemetzel wäre, somit ein Barihch. Der Jaranoc akzeptiert die Kapitulation des Haluters.

In der JULES VERNE werden Strukturerschütterungen gemessen, dann fallen sämtliche Instrumente aus. Gucky espert die Lage und informiert Terras Verteidigungsminister Reginald Bull: Über 30.000 Netzweber erscheinen, riesige fremde Lebensformen, die am ehesten weitmaschigen Goldfädenverknüpfungen ähneln, in denen Gucky die Nachfahren der einstigen Anthurianer sieht. Die fremdartigen Riesenwesen umweben, umschlingen VATROX-VAMU, Wanderer und auch das PARALOX-ARSENAL.

MIKRU-JON: Eine Idee des Konzepts Lloyd/Tschubai weckt Hoffnung. Den einzig verbliebenen der ursprünglich drei Krathvira führt die Stardust-Terranerin Eritrea Kush in ihrer Silberkugel mit. Die um ihre zu Tode gekommene Freundin Betty Trauernde erhält umgehend von Rhodan die Order, den Vamu- Kerker auf volle Leistung hochzufahren. Gerade noch rechtzeitig, denn gleich 20 Sinnafoch-Avatare des ES-Bezwingers erscheinen in der Zentrale des mit einer Silberkugel verbundenen Obeliskraumers. Die mentale Kraft der Eindringlinge verursacht sofort rasende Kopfschmerzen und vermag den Metallmann Lotho Keraete gegen die Wand zu schleudern, als Eritrea Kush mit dem eingeschalteten Seelenkerker heranrast. Der zeigt zweifache Wirkung: Sämtliche Frequenzfolger-Avatare lösen sich auf, außerdem verliert der große, auf den Psi-Energiemond zurasende Schlachtlicht-Avatar der feindlichen Wesenheit an Geschwindigkeit und gerät ins Trudeln.

Seltsam scheint diese große Wirkung, den dieser eine Kerker erzielt, da zuvor drei Seelenfallen keine Wirkung hatten erkennen lassen. Zu weiteren Überlegungen kommt es nicht mehr, als das Konzept seine Konturen verändert und plötzlich den bärtigen Alten von Wanderer mit Spazierstock und in vernachlässigt wirkender Kleidung darstellt. Der ES- Avatar nimmt Rhodan mit nach Gleam, der Heimatwelt Prals, die nach letzten Meldungen, soweit man das durch den Sichtschleier hindurch feststellen kann, fünfmal in der Minute rotiert. Davon kann der plötzlich auf dem Planeten stehende Terraner nichts feststellen sowie ebenfalls nichts von der Methanatmosphäre, denn der uralte Terraner atmet sauerstoffreiche Luft ein und ärgert sich wieder einmal über die Geheimniskrämerei der Superintelligenz.

Der weißbärtige ES-Alte steht vor dem Zellaktivatorträger, er lebt also noch. Doch kann er sich gegen VATROX-VAMU behaupten? Der zittrig wirkende Greis antwortet nicht auf Rhodans entsprechende Frage, sondern äußert nur die Bitte, ihn alten Mann zu seinem bereits in der Avatargestalt von Sinnafoch wartenden Widersacher zu begleiten. Der terranische Resident wird Zeuge einer skurril anmutenden Prügelei zwischen einer energiegeschwächten Superintelligenz und einer von den Auswirkungen des Krathvira auch nicht in vollen Kräften stehenden Wesenheit. Der Alte scheint im Nachteil, schlägt jedoch mit seinem Spazierstock auf seinen Widersacher ein, woraufhin sich Sinnafoch mit einem Tritt in den Unterleib des ES-Avatars revanchiert, diesem den Stock entreißt und ihn dem Alten an den Kopf wirft. Blut quillt hervor. Hat ES' Kontrahent nun endgültig gewonnen? Plötzlich erscheinen Tausende großer bunter Schmetterlinge, die die Sinnafoch-Gestalt aggressiv angreifen, ihre Saugrüssel tief in den Körper der Feindwesenheit versenken, diese aussaugen. Sinnafoch schrumpft, seine Schreie werde leiser. Bevor der Terraner darüber nachdenken kann, was zum Teufel das für eine seltsame Auseinandersetzung sei, treibt der völlig erschöpfte Alte seinen terranischen Schützling zur Eile an, will sofort zum PARALOX-ARSENAL geflogen werden. Perry findet sich neben der ES-Manifestation in Nullzeit in der Zentrale der MIKRU-JON wieder und befolgt die Anweisungen der greisenhaften Gestalt.

Alle sechs zur Verfügung stehenden Silberkugeln verschmelzen zu einem Ring, in der Mitte wird die Obeliskraumer-Silberkugel plaziert. Als auch noch Piet Rawlands Sektorknospe QUEEN OF ST.LOUIS an die sieben Silberkugeln andockt, übernimmt Perry die Steuerung des gesamten Silberkugel-Sektorknospenkonglomerats und setzt Kurs auf das extrem eingeschnürte, kurz vor der Trennung scheinende PARALOX-ARSENAL. Wanderer und die Netzweber schließen sich ihnen an. Die Annäherung an den glitzernden Riesenmond gelingt wegen der Psi-Emissionen nur langsam und holprig, jede Sekunde zählt. Schwarze Blitze scheinen das Schiffskonstrukt auseinanderzureißen.

In der JULES VERNE herrscht helle Aufregung, als sich der über 1.000 Kilometer durchmessende Psi-Riesendiamant endgültig in zwei Hälften teilt. Eine neue Nebelkuppel bildet sich. Doch auf welchem Planeten? Handelt es sich um ein Trugbild des Planeten Gleam, vielleicht eine Spiegelung?

Die Netzweber umschließen Wanderer. Die Sektorknospe und die MIKRU-JON lösen sich vom geteilten Psi-Kristall und bleiben durch eine Goldblase vor den tobenden Hyperenergien geschützt. Die von Tausenden Netzwebern umringte, hypervereiste ES-Kunstwelt nähert sich dem geteilten PARALOX- ARSENAL und beginnt, dessen Psi-Energie einzusaugen. Sofort wirkt Wanderer lebendig, im Zeitraffer stoßen Schneeglöckchen durch die tauende Schneedecke, goldener, warmer Regen fällt. Vor Rhodan bilden sich aus schemenhaften Konturen zwei Gestalten: Ras Tschubai, der sich als ES vorstellt, und die zweite Hälfte des Konzepts: Fellmer Lloyd, der sich als TALIN vorstellt. ES hat sich geteilt in ES und TALIN, ein entscheidender Schritt, für den die Sättigung mit riesigen Psi-Energiemengen notwendig war. Denn fortan wollen sie zwei weit voneinander entfernte Mächtigkeitsballungen betreuen. Die Milchstraße als Lokale Gruppe gehört wie bisher zum Einflußbereich von ES, nun kommen als neuer Wirkbereich von TALIN die Fernen Stätten hinzu, zu denen Anthuresta und die umliegende Galaxien gehören. Ras Tschubai und Fellmer Lloyd verwandeln sich in zwei alte Männer, Zwillingen gleich.

Der Silberkugel-Obeliskraumer trennt sich von der Sektorknospe und fliegt nach Wanderer, ES' Ankerwelt, wo wieder Blumen wachsen. Homerisches Gelächter in zwei Stimmlagen bildet den Auftakt einer in der Maschinenstadt Ambur-Karbush abgehaltenen längeren Konferenz mit den bisherigen leitenden Akteuren der Milchstraßen- und Anthuresta-Allianz. Die Erläuterungen von ES und TALIN nehmen einige überraschende Wendungen, denen weitreichende Entscheidungen vorangingen. Außerdem erhält VATROX-VAMU eine Chance.

Erinnert wird, daß Rhodan einst von ES eine Frist von 20.000 Jahren bekam, um die Menschheit weiterzubringen. Einige tausend Jahre sind bereits vergangen. Mit Antworten auf drängende Fragen sind beide Superintelligenzen sparsam wie bisher, eine Geheimniskrämerei, die Mondra noch saurer als Perry aufstößt.

15. Juni 2011