Schattenblick →INFOPOOL →UNTERHALTUNG → PERRY-RHODAN

ERSTAUFLAGE/626: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2630 (SB)


Marc A. Herren

Im Zeichen der Aggression

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2630


Die echsenähnlichen Dosanthi stehen wegen ihrer besonderen Paragabe, für die im Auftrag der negativen Superintelligenz geführten Kriege Panik unter den überfallenen Völkern zu verströmen, seit langem in den Diensten der Xylthen, dem von QIN SHI mit Privilegien ausgestatteten Herrenvolk. Ganze Generation dieser schuppenhäutigen Hilfssoldaten leben mit ihren Familien in Bereichen der xylthischen Zapfenraumer, die speziell für dosanthische Bedürfnisse mit feuchten, moosbehangenen Wänden ausgestattet sind.

In einer dieser Wohnkavernen innerhalb eines Verbandes von Zapfenraumern, der Meloudil genannt und von den Echsenähnlichen als im Pytico-System liegende Heimat verstanden wird - ihre eigentliche ist Dosanth, doch da gibt es keine halborganischen Wände aus der Dosedo-Pflanze und den Heimatkristallen; und selbst herstellen vermögen sie diese Wände schon lange nicht mehr -, wird ein besonderes Kind geboren. Eine der Schreckensammen stirbt an der ungewöhnlich starken Panikausströmung des männlichen Babys.

Tokun Gavang schlägt aus der Art, ihm fehlt die gesunde Ängstlichkeit. Für erheblichen Wirbel sorgt der kleine Junge aus Ärger, weil er sich von seiner Mutter Alia dazu hat überreden lassen, wie andere Kinder auch in so einer albernen Prozession mitzugehen und ein Re'blicht vor sich herzutragen. Ohne es zu wissen, aktiviert der Junge sein enormes Ogokoamo-Potential, mit dem er die Teilnehmer des feierlichen Zuges in Panik versetzt, bevor sein Vater Karun, der von Alia getrennt lebt und gerne an fremden Wänden klebt, seinen Sohn beruhigen kann. Tokun Gavang sei ein Dauererregter, ein Agal-Atimpal, ruft jemand verärgert aus.

Tokun, der von Xoren Ferup, seinem Aggressionstrainer, lernt, mit seiner Behinderung zu leben, interessiert sich, völlig untypisch für einen Dosanthi, für Technik. Der Badakk Goldoron lehrt ihn außerhalb ihres Raumschiffes die Steuerung einer Schwebeplattform. Wegen eines unkontrollierten Ogokoamo-Ausstoßes kommt es zu einem Unfall, der für den Badakk tödlich endet.

Der Vorfall weckt die Aufmerksamkeit von Skyl Skopen, einem ranghohen Dosanthi, Calanchan-Meister der 11. Schutztruppe der Heimatstreitkräfte, der Tokun erklärt, daß er als Agal-Atimpal kein Behinderter sei, sondern im Gegenteil eine große Begabung habe, die es zu fördern gilt.

Bevor Skopen den hochbegabten Tokun zu den Streitkräften auf die NYCORMO mitnimmt, verrät er dessen besorgter Mutter, daß die Gerüchte, die Dosanthi seien die Erfüllungsgehilfen der Weltengeißel und überfielen andere Welten, alle wahr seien.

Alias Sohn wird einer aus Agal-Atimpal bestehenden Siebenergruppe zugeteilt. Die sieben Dauererregten trainieren gemeinsam die Kanalisierung ihrer Aggression. Hierzu gehört, aus einer Gruppe von Feinden den Anführer gezielt mit einer lebensbedrohlichen Dosis Ogokoamo außer Gefecht zu setzen. Mit seiner Siebenergruppe kämpft Tokun auf fremden Planeten an vorderster Front gegen die erbitterten Widerstand leistenden Einheimischen, die alle, so ihr Kommandeur Reparat Vetela - wie alle Xylthen arrogant, glatzköpfig, weißhäutig und muskulös -, Feinde QIN SHIS seien.

Unter den Fittichen seines Calanchan-Meisters entwickelt sich der in Meloudil-Geborene, der wie die Agal-Atimpal ständig die doppelte Größe eines gewöhnliche Dosanthi aufweist, zu einem Mustersoldaten und einem begeisterten Anhänger der Weltengeißel, der in den Kampfeinsätzen mehr Feinde als die anderen mit seinen punktgenau gezielten Ogokoamo-Attacken malträtiert.

In der gruppeninternen Rangpunktewertung kann es nicht mehr lange dauern, bis Alias Sohn den Rivalen Picaru Volil überflügeln und dieser seine Dienststellung als Gruppenführer bald an den Besseren abtreten muß. Zu Tokuns Erstaunen spricht sich nicht Picaru, sondern ausgerechnet die wegen ihrer kecken Kopfhöcker auffallend hübsche Haseta gegen ihn aus, bezeichnet ihn als Weichlameller und wirft ihm vor, er hätte als Gruppenführer zu wenig Erfahrung. Deshalb schlage sie vor, Tokun erhalte künftig nur noch ein Viertel der üblichen Punkte. Der Angesprochene verblüfft alle, als er sich nicht nur mit dieser Regelung einverstanden erklärt, sondern darüber hinaus noch alle seine bisherigen Punkte geviertelt haben will.

Trotz dieser Maßnahme steigt Tokuns Punktekonto schnell enorm an. Bei Angriffen behält er auch mit seiner hohen Aggressionsaufladung den Überblick. Und in seiner Freizeit sammelt er weiter technisches Wissen, was Haseta veranlaßt, ihn höhnisch als Ehrenbadakk zu bezeichnen. Der Meloudil-Geborene nimmt dies als Kompliment.

Als bei der Schlacht von Korun'ghar nicht nur viele Hilfssoldaten, sondern auch Xylthen sterben, zitiert Reparat Vetela den Mustersoldaten Tokun zu sich und bezichtigt ihn, dem Verzweifelten Widerstand anzugehören.

Das Briefing für den nächsten Einsatz erfährt die Gruppe von Aufwieglern, die bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fordern und sogar Streiks in einer Raumschiffswerft organisieren. Seltsamerweise unterläuft Gruppenführer Picaru das Mißgeschick, seinen Ogokoamo-Angriff auf die Direktorenetage zu richten. Zwei Direktoren sterben. Tokun wird der neue Gruppenführer und Picaru zurückgestuft auf null Punkte - aber er wird nicht in eine andere Einheit versetzt.

Bereits ein Jahr später steigt Tokun zum Strategen der 11. Schutztruppe auf und wird als Entwickler der Gavang-Methode bekannt, bei der trächtige Parnoissa-Frauen die Ogokoamo-Ausschüttungen verstärken.

Kommandeur Vetela verdächtigt Tokun trotz dessen Kampferfolge weiterhin, dem Widerstand anzugehören und bedauert, ihn nicht umbringen zu dürfen, zumal er ein gefragter Dosanthi sei, der ihm nun sogar wegbefördert werde - zu der QIN-SHI-Garde des gefürchteten Protektors Kaowen. Tokun und Picaru werden jedoch nicht Kaowens RADONJU, sondern auf die XYLTHIA von Reparat Salandin versetzt.

Der Angriff auf das Planetensystem Coesproe erfolgt mit 50 Zapfenraumern und den drei übergroßen Zapfen RADONJU, XYLTHIA und KOLLARON. Die meisten Schiffe der Coesproe-Vigilanten werden schnell vernichtet. Ausgerechnet im Kampfbereich von Tokun geht alles schief. Vor seinem Tod verrät der schwerverletzte Picaru dem bisher so erfolgreichen Strategen, daß sie in eine von ihm organisierte Falle des Verzweifelten Widerstands gelaufen seien.

Tokun kommen Zweifel, ob sein soldatisches Engagement einer guten Sache dient. Als er heimlich das Raumschiff verlassen will, wird der ausgerechnet von Reparat Vetela erwischt. Aufgrund seiner bisherigen Verdienste wird der Stratege nicht in den Konverter geworfen, sondern zum einfachen Soldaten degradiert und einer Gruppe zugeteilt, die auf ein Himmelfahrtskommando geschickt wird.

Ein Transitportal befördert sie in das Innere eines feindlichen Schwingenraumers der Quolnäer Keretzen. Die wegen ihrer säbelähnlichen Stoßzähne und tonnenförmigen Oberkörper Walrösser ähnelnden Marodeure kommen durch einen Trick des ehemaligen Strategen nicht mehr dazu, ihre gefürchtete tödliche Blitzwelle auszustoßen. Sie sterben überraschend schnell.

Durch die unerwartete Eroberung des Schwingenraumers wird Tokun zum Gruppenführer befördert. Kurz darauf wird der Agal-Atimpal von Tiza Zempar angesprochen, der sich als Angehöriger des Verzweifelten Widerstands vorstellt und ihn anwerben will. Tokun informiert das Sicherheitspersonal. Beim Zugriff auf den Widerständler kommen ihm Zweifel, und er erfindet schnell eine Ausrede gegenüber den beiden xylthischen Sicherheitsmännern. Einer wird später mißtrauisch und stellt peinliche Fragen. Tokun tötet ihn. Mit Hilfe zweier Badakk kann er die Leiche heimlich verschwinden lassen. Es gibt für ihn keinen Weg mehr zurück, der Gruppenführer gehört ab sofort dem Widerstand an, der ihm Informationen zukommen läßt, die das ganze Ausmaß der zum Wohle QIN SHIS geführten zerstörerischen Kriege offenbaren.

Tokun, der erneut in den Rang eines Strategen befördert wird, erhält kurz darauf unverhofft die Gelegenheit, bei Kaowens Liquidierung mitzuhelfen. Die Explosion kostet auch vielen anderen das Leben. Später kommt der Schock, als er dem totgeglaubten Kaowen persönlich gegenübertritt und erklären muß, wie es zum dem Terroranschlag kommen konnte. Der Mustersoldat mit dem überhohen Erregungspotential verliert plötzlich die Fassung, verspürt dazu noch ungewohnte Angst, statt auf sein gewohntes Aggressionspotential vertrauen zu können, was jedoch dem Protektor nicht weiter auffällt, da in seiner Gegenwart ganz andere angstvoll schrumpfen. Kaowen erklärt dem dosanthischen Aufsteiger, daß er aufgrund seiner bisherigen Verdienste sein Leben und seinen Posten behält und sich nun entfernen darf.

Als Tokun in seiner Kaverne darüber rätselt, ob lediglich ein Klon des Protektors mit seiner Hilfe umgebracht wurde, nimmt seine Verzweiflung so zu, daß er auf die Größe eines gewöhnlichen Dosanthi schrumpft und seine gewohnte Aggression sich in pure Angst verwandelt. Entsetzt muß er feststellen, daß er ab sofort kein Agal-Atimpal mehr ist.

19. Januar 2012