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ERSTAUFLAGE/630: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2634 (SB)


Hubert Haensel

Terras neue Herren

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2634


Doppelgalaxis Chanda, Terra, Mexiko-City, 5.10.1469 NGZ, 20 Stunden nach der Katastrophe: Nach dem von den Angreifern aus dem All erzeugten Monstererdbeben suchen die Rettungstrupps verbissen nach Verschütteten. Pedro Mendoza gräbt das Gleiterwrack des Terranischen Residenten, das diesem zum Grab wurde, aus. Der Rettungstruppführer blickt auf die roten Stoppelhaare, über drei Jahrtausende lang das Markenzeichen Reginald Bulls, und dessen Gesicht, das durch herabgestürzte Trümmer völlig zerquetscht wurde. In Bullys zerschmetterter Schulter wird der Aktivatorchip angemessen. Und die DNS-Untersuchung, verkündet der Medorobot, ergibt zweifelsfrei, daß es sich bei dem Toten um den uralten Terraner handelt.

Rückblende, einige Stunden vor dem Erdbeben: Bully wird wie mit Earl Grey besprochen von der LADY LAVERNA abgeholt. Sie fliegen im Tarnmodus direkt nach Yucatán und transportieren den in Heilschlaf versetzten Regenriesen, ein Name, den die Cheborparnerin DayScha ihm gegeben hat, aus dem Dschungel ab. Die Teufelsähnliche und ihr 15jähriger Schützling Geronimo fliegen ebenfalls in der 400 Meter langen Springerwalze mit.

Flint Surtland, Kapitän der LADY LAVERNA - auch er zählt zur Society of Absent Friends - steuert den Raumhafen von Mexiko City an. Dort erhält Bully von dem Siganesen Fanom Pekking, Inhaber und Erster Manufaktor der auf seinen Namen lautenden Manufaktur, einen über den Kode Earl Grey abhörsicheren MultiKom-Anruf. Von ihm bekommt der Resident ganz spezielle Bilder von seinem in Nährlösung gewachsenen, bereits toten Klonkörper, der ihm wie ein Zwilling gleicht, übermittelt. Natürlich stimmt die DNA überein. Dem Klon mit den roten Stoppelhaaren wurde post mortem eine Verletzung an der Stelle im linken Schlüsselbein, in der Bully seinen Aktivatorchip trägt, zugefügt.

Durch einen Trick wird auf dem Raumhafen der Eindruck erweckt, daß der Terranische Resident in den Gleiter umsteigt und sich im Niedrigflug entfernt. Wenig später bebt die Erde in noch nie dagewesener Stärke. Der Flieger, in dem sich lediglich sein toter Klon befindet, wird von herabstürzenden Wolkenkratzern begraben und völlig zerquetscht.

Terrania, Solare Residenz, Eins-Eins, 6.10.1469, 11.26 Uhr: Die Erste Terranerin Henrike Ybarri, die der Tod ihres über 3.000 Jahre alt gewordenen Freundes Reginald Bull hart getroffen hat, erhält per Holoprojektion von einem Flottenadmiral die nächste Schreckensmeldung: 63 dickbauchige Sternengaleonen sind nahe der Neptunbahn materialisiert. Das Holo des Admirals wird undeutlicher und verschwindet. An seiner Stelle erscheint die Projektion eines in einem Straßenanzug gekleideten Sayporaners. Der Humanoidenähnliche stellt sich mit dem Namen Marrghiz vor und verkündet, seine Flotte habe Kurs auf Terra gesetzt. Die Person neben ihm sei der Fagesy Chossom. Dieser erinnert Ybarri an einen terranischen Seestern, nur daß dieser auf zwei seiner fünf stachelbewehrten Arme aufrecht steht.

Marrghiz fordert die bedingungslose Kapitulation des Solsystems mit seinen elfeinhalb Milliarden Menschen und Galaktikern. Die Erste Terranerin verweist auf die Stärke der terranischen Raumflotte, die die 63 Ovoidraumer vernichten kann. Doch der Augure warnt selbstbewußt, daß ein einziges Nanowaffen-Gelege das superstarke Erdbeben ausgelöst habe, und es seien noch zwei weitere auf Terra gelandet. Ybarri habe zwölf Stunden Bedenkzeit.

Solare Residenz, Eins-Eins, 11.55 Uhr: Die Mitglieder des Krisenstabs beraten unter Zeitdruck das Für und Wider einer Kapitulation. Liga-Verteidigungsministerin Vashari Ollaron plädiert für sofortiges Losschlagen, sie will die feindlichen Raumschiffe vernichten, selbst wenn die Sayporaner noch weitere Erdbeben auslösen können. Die Freiheit um jeden Preis zu verteidigen habe Priorität. Die anderen sind geteilter Meinung. Alle Gegenstrategien werden diskutiert. Es kristallisiert sich heraus, daß sie nicht genügend Zeit haben, um die sich durch terranischen Boden wühlenden Nanowaffen des Gegners rechtzeitig zu finden und zu vernichten. Andererseits könne man den Auguren, die 123.520 Jugendliche, darunter Ybarris Tochter Anicee, von Terra entführten, nicht trauen. Desweiteren haben die Sayporaner in die Superpositroniken NATHAN und LAOTSE Trojaner eingeschleust, die bisher nur teilweise neutralisiert werden konnten, wie TLD-Chef Leccore zugibt. Und dann gebe es die vielen unter ihnen lebenden galaktischen Bürger, die mit den seit zwei Jahren im Solsystem aktiven Auguren kollaborieren.

Die Kapitulation, vielmehr die scheinbare Kapitulation, wird mit einer Stimme Mehrheit kurz vor Ablauf der Frist um Mitternacht akzeptiert. Während TLD-Chef Attilar Leccore und die Verteidigungsministerin sich dem Zugriff der Invasoren durch Flucht entziehen, dringen bereits die von Schlachtschiffen der NEPTUN-Klasse unbehelligt bleibenden Sternengaleonen in die Erdatmosphäre ein. Drei Feindschiffe landen auf dem Terrania Space Port.

Phaemonoe Eghoo, Starredakteurin vom SIN-TC, bekannt für ihr Haifischlächeln, dessen Wirkung sich durch ihre Gewohnheit, mit den Zähnen zu klacken, verstärken kann, stattet wie zufällig Aksander Oskar im Sender Augenklar einen Besuch ab. Mit wenigen Fragen vergewissert Eghoo sich, daß ihr Konkurrent über weniger Informationen als sie verfügt.

Als die drei Ovoidraumer landen, steuert die Starreporterin ihre Schwebeplattform mutig auf den ihr entgegenkommenden Gleiter der soeben eingetroffenen Invasoren zu. Marrghiz, der über Eghoo bestens informiert ist, gewährt ihr ein Live-Interview. Auf ihre Frage, ob er, der Augure wisse, wieviele Eroberer im Laufe der Jahrtausende an Terra gescheitert sind, wiegelt Marrghiz ab. Das sei nicht wichtig, im übrigen seien die Sayporaner keine Invasoren, sondern bringen den Frieden und führen die Terraner, die in Chanda endlich ihre Heimat gefunden haben, in ein neues Zeitalter.

Phaemonoe hofft, daß der feindselig-beleidigende Inhalt ihrer scheinbar höflich-kritischen Formulierungen dem Fremden entgeht. Tatsächlich scheint das auch der Fall zu sein, denn sie bekommt den Regierungssprecherposten angeboten. Sie nimmt an.

Stahlorchidee: 20 Minuten später erreichen Marrghiz und der Fagesy Chossom, die neuen Herren des Solsystems, die Solare Residenz. Dort werden die beiden lediglich von der Ersten Terranerin Henrike Ybarri und Innenminister Draft erwartet. Um zu ihnen zu gelangen, müssen der Augure und Chossom durch ein Spalier von TARA-Kampfrobotern schreiten.

Marrghiz erklärt souverän, jeder Minister bleibe selbstverständlich im Amt, bekomme aber einen neuen Assistenten zugeteilt. Dies sei keine große Umstellung, denn es seien durchweg Galaktiker, die bereits am Eingang der Stahlorchidee auf Einlaß warteten. Bei einem von ihnen handelt es sich, wie Ybarri erschrocken erkennt, um Fydor Riordan, Stellvertreter des Chefs des TLD, Attilar Leccore.

Weitere 20 Minuten später, um 0.40 Uhr, bleibt Ybarri nichts anderes übrig, als Marrghiz und Chossum sämtliche regierungsamtliche Zugangscodes und damit die Leitung der Sol-Regierung zu übertragen. Parallel schleusen aus den drei Sternengaleonen 15.000 Fagesy aus, die auf ihren Rüstgeleite genannten Tragflächenschwebern ihren neuen Herrschaftsbereich erkunden. 2386 von ihnen verschwinden in den nächsten Stunden spurlos. Zuletzt wurden sie in Stadtvierteln, deren Bewohner keinen Hehl aus ihrer Abneigung gegen die Okkupanten machen, gesehen.

Zur elf Stunden später angesetzten Pressekonferenz erscheinen bei weitem nicht alle geladenen Journalisten. Phaemonoe in ihrer neuen Eigenschaft als Sprecherin der neuen Herren des Solsystems hat mit den ihr geltenden feindseligen Blicken und Gesten gerechnet. Marrghiz schildert den Pressevertretern eine Zukunft, die rosig sei für die Terraner unter seiner und Chossoms Leitung. Selbstverständlich dürfen die Reporter anschließend Fragen an die beiden Vertreter ihrer neuen Regierung stellen.

Daß sie Invasoren seien, weist der Augure klar von sich. Eine ängstlich verärgerte Stimme im Hintergrund des Saals kommt auf die entführten Kinder zu sprechen. Die seien natürlich nicht entführt worden, sondern freiwillig und freudig durchs Transitportal gereist. Im übrigen kämen nach ihrer Neuformatierung alle Vermißten schon bald wieder nach Terra zurück.

Bereich Jupiter: Die LADY LAVERNA liefert den Regenriesen auf der Ganymed-Baustelle ab. Dort soll die lebende Galionsfigur unter höchsten Sicherheitsmaßnahmen, darauf besteht Bully, untersucht werden.

Terrania: Die beiden neuen Regierungsführer, sind nicht so recht davon überzeugt, daß in der Leichenhalle der echte Reginald Bull liegt. Der von Marrghiz in die Halle mitgebrachte Pfahl weidet Bully Leichnam aus. Die Untersuchung ergibt, daß es sich bei dem Toten um den alten Terraner und dessen defekten Aktivatorchip handelt. Nun gibt es nur noch einen Unsterblichen im Solsystem. Homer G.Adams muß aufgespürt werden.

Am Tag des Staatsbegräbnisses verschwinden 50 Millionen Bürger aus Terrania. Daß jeder von ihnen ein weißes Band zurückgelassen hat, macht den Auguren Marrghiz nervös.

17. Februar 2012