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ERSTAUFLAGE/843: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2849 (SB)


Uwe Anton

Das Chronoduplikat

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2849


Die Wissenschaftler, die sich mit dem Problem der von Hyperfrost umschlossenen RAS TSCHUBAI befassen, sind mittlerweile zu dem Schluß gekommen, daß das Schiff mit tiuphorischen Indoktrinatoren infiziert ist. Sobald es gelänge, den Hyperfrost aufzulösen, würden die Indoktrinatoren zur Gefahr werden.

Meechyl, die Anoree von Eyyo, die zusammen mit dem Eyleshion Voyc Lutreccer Viccor Bughassidow und Jatin hyperkybernetische Mentalmodulatoren ins Gehirn implantiert und ihnen damit ihren Willen aufgezwungen hatte, befindet sich an Bord der KRUSENSTERN immer noch in Gewahrsam. Sie arbeitet daran, ein Mittel gegen die Indoktrinatoren zu entwickeln, wäre aber wesentlich erfolgreicher, wenn sie ihre Zelle verlassen dürfte und Zugang zur Bordpositronik bekäme. Dies wird ihr aufgrund ihres gescheiterten Fluchtversuchs und der vereitelten Übernahme der KRUSENSTERN nicht gestattet. Allerdings hatten sie und Voyc Lutreccer nur verhindern wollen, daß Bughassidow und Jatin die Koordinaten von Eyyo weitertragen, und die Tiuphoren die Position des Planeten hätten erfahren können. Da die Tiuphoren jedoch inzwischen ein gemeinsamer Feind sind, wäre es angebracht, sie und Voyc Lutreccer zu rehabilitieren. Immerhin kann sie mit Irr-MUTTER zusammenarbeiten, die eine große Hilfe ist.

Mit Hilfe der beiden tefrodischen Mutanten Balgen Orgudd und Dienbacer können die beiden Kerouten Glaslink und Paikale noch weiter über das Paraland in die RAS TSCHUBAI vorstoßen, als es ihnen alleine möglich war. Wieder begegnen sie dem Leuchtfeuer, das sie für Perry Rhodan halten. Es strahlt immer heller. Wo sein Licht auf die von Indoktrinatoren verseuchten Bereiche fällt, weicht die Fäulnis, wie die Kerouten es nennen, zurück.

Anna Patoman, die Kommandantin der Tiuphorenwacht, überbringt beunruhigende Nachrichten. Zwei Perforationspassagen des Zeitrisses bewegen sich aufeinander zu, so als wollten sie fusionieren. Durch diese Passagen dringen immer noch weitere Sterngewerke der Tiuphoren in die Milchstraße vor. Bostich will versuchen, mit zwei arkonidischen Teslymgeschossen und drei SHIVA-Aufrißbomben aus terranischer Produktion die Perforationszonen zu schließen. Eine solche Vernichtungsmacht haben die Völker der Milchstraße noch nie zuvor aufgeboten. Am 30. Juni 1518 NGZ trifft bei der Tiuphorenwacht ein Schiff mit den SHIVA-Aufrißbomben ein. Anna Patoman übergibt sie Bostich, der mit der GOS'TUSSAN II und den Teslym-Geschossen wenig später auftaucht.

Die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara rekapituliert noch einmal ihre Erkenntnisse über die dys-chrone Drift. Medusa, das die Kerouten, die diese Welt bewohnen, Sheheena nennen, scheint in eine dys-chronale Vibration getrieben worden zu sein, die vermutlich von der RAS TSCHUBAI, die wahrscheinlich von einer fremden Zeitlinie kontaminiert worden ist, ausgelöst wurde. Diese dys-chronale Vibration zieht den Zeitriß an, was für den Planeten und alle umliegenden Welten eventuell den Untergang bedeuten wird. Alle Versuche, die RAS TSCHUBAI zu entfernen, sind gescheitert. Sie vom Hyperfrost zu befreien, ist auch noch niemandem gelungen. Die Chronotheoretikerin sucht nach Zeichen, die auf einen Zugang zur RAS TSCHUBAI hindeuten könnten. Ihr Doktorvater hat eine Theorie über kontra-kausale Raumzeitstörungen entwickelt, die sich als Materie manifestieren und kontra-kausale Raumplastiken erzeugen. Wenn die Raumzeit infolge einer Manipulation des Zeitgefüges umschlägt wird eine Version der Wirklichkeit annulliert.

Um Hinweise auf eine solche kontra-kausale Raumplastik zu erhalten, also etwas, das plötzlich da ist, obwohl es vorher nie existiert hat, läßt sich Aichatou Zakara von dem Kerouten Toypegg unzählige Legenden über Sheheena erzählen. Toypegg erzählt schließlich von dem Pongiden Geranor, einem sprechenden Affen und somit Ahnherrn der Zukünftigen (der Menschen), der seinen Freund den Kerouten Karmano vergeblich suchte. Eine Eule, deren Gefieder aus Sonnen- und Mondlicht bestand, umschlang die nach Karmano suchenden Kerouten mit ihren Flügeln und ließ sie in einer riesigen Kaverne wieder los, in der sich der Gesuchte befand. Dieser erklärte die Höhle zur neuen Rufkaverne der Kerouten, die an die Firmamenteltern glauben. Dann verschwand er und ward nie wieder gesehen. Es hieß, er habe sich verirrt und wandere auf ewig zwischen den Firmamenteltern, um die Seelen aller verstorbenen Kerouten einzusammeln. Deshalb heißt diese Kaverne "Kammer der verirrten Toten".

Von einer vierten Kammer hat Aichatou, die bereits ganz Medusa erforscht hat, aber zuvor noch nichts gehört. Toypegg ist bereit, USO-Chef Monkey und die Chronotheoretikerin zur "Kammer der verirrten Toten" zu führen, die seiner Meinung nach bereits seit Jahrtausenden existiert. Der Weg dorthin ist breit ausgetreten, als hätten schon tausende Kerouten ihn benutzt. Toypegg zufolge sei die "Kammer der verirrten Toten" die größte Rufkaverne der Kerouten. Millionen von ihnen hätten hier schon zu den Firmamenteltern gebetet.

Monkey ortet etwas sehr Merkwürdiges im Zentrum der Kaverne. Dort befindet sich ein 30 Meter langes und 10 Meter breites Gebilde, das selbst Toypegg unbekannt ist. Es hat einen schmalen Zugang und stellt sich als Raumschiff heraus, in dem die mumifizierte Leiche eines greisen Terraners liegt. Die Wände der Zentrale sind mit Bildern bedeckt, die den Werdegang eines Jungen bis zum alten Mann darstellen. Die Umgebung könnte von einem zukünftigen Terra stammen.

Der Bordrechner der TOMASON stellt fest, daß es dieses Raumschiff ist, das die dys-chrone Drift anzieht. Möglicherweise ist es sogar die Ursache der Zeitanomalie.

Eine geschlechtslose Stimme sagt in reinstem Interkosmo: "Es ist Zeit, daß ihr kommt." Das Schiff bezeichnet sich als Irr-MUTTER. Ein Nebenwesen zu dieser Zeit - ein Chronoduplikat zu der MUTTER, die sich innerhalb der RAS TSCHUBAI befindet. Wie Irr-MUTTER nach Medusa gekommen ist, kann sie nicht sagen, nur, daß sie vor 350 Jahren hier deponiert worden ist und seitdem ausharrt. Zwei Personen seien damals an Bord gewesen. Die eine ist vor 150 Jahren an Alterschwäche gestorben. Die andere hatte Irr-MUTTER bereits kurz nach ihrer Deponierung verlassen, die vermutlich nur aus einem Grund erfolgt ist: Irr-MUTTER ist als einzige in der Lage, die RAS TSCHUBAI zu befreien.

Als Irr-MUTTER zur RAS TSCHUBAI in die Kaverne des Unnahbaren fliegt, stellt der Positronikleser Dienbacer fest, daß das Schiff aus der Zukunft stammen muß. Er hat es nicht mit einer Positronik, sondern mit einer Syntronik zu tun. Irr-MUTTER kann Kontakt zu MUTTER aufnehmen. MUTTER rät jedoch, den Hyperfrost nicht aufzulösen. Die RAS TSCHUBAI stelle einen zu großen Risikofaktor dar.

Die beiden Kerouten Glaslink und Paikale versuchen zusammen mit Dienbacer und dem tefrodischen Nahdistanz-Teleporter Balgen Orgudd im Hyperfrost die echte MUTTER zu finden. Dabei erhält Balgen Orgudd Kontakt zu Perry Rhodan, der sagt: "Einer wie du für uns alle". Die Bedeutung dieses Satzes wird unter den Wissenschaftlern heiß diskutiert. Doch Irr-MUTTER glaubt, es gäbe nur eine Erklärung. Perry Rhodan wolle, daß die gesamte Besatzung aus der RAS TSCHUBAI hinausteleportiert wird. Doch wie soll das geschehen. Man kann nicht einfach eine Transmitterverbindung durch den Hyperfrost legen. Irr-MUTTER ist allerdings der Ansicht, daß ihr das in Zusammenarbeit mit der richtigen MUTTER gelingen kann. MUTTER könnte von innerhalb des Hyperfrostes eine winzige Öffnung schaffen, so klein, daß Indoktrinatoren sie nicht passieren können, zumal sie in einem nicht vorausberechenbarem Modus fluktuieren wird. Das erfordert jedoch eine immense Rechenleistung. Herkömmliche Positroniken sind dazu nicht in der Lage. MUTTERs Technologie ist jedoch so weit fortgeschritten, daß ein Versuch gestartet werden kann. Tatsächlich materialisiert eine Frau in der Transmitterstation. Doch nachdem sie sich mit aufgerissenen Augen umgeschaut hat, bricht sie schreiend zusammen. Monkey läßt den Versuch sofort abbrechen. Die Frau weist keinerlei körperliche Schäden auf. Auch ihr Gehirn scheint normal zu sein. Dennoch kommt sie nicht mehr zu sich. Offensichtlich sind die psychischen Strapazen zu groß, wenn die Menschen auf der RAS TSCHUBAI unvermittelt aus der Suspension gerissen werden.

Monkey schlägt vor, jedes Besatzungsmitglied sofort nach seiner Materialisation zu betäuben und auf die Medostation zu bringen, wo es behutsam geweckt wird. Das stellt einen enormen Koordinationsaufwand dar und dauert wesentlich länger, aber es funktioniert. Das letzte Besatzungsmitglied, das die RAS TSCHUBAI verläßt, ist Perry Rhodan. Er ist noch lange in einem Alptraum gefangen, in dem seine Frau Thora ihn aus Eifersucht auf Sichu Dorksteiger heimtückisch ermorden will.

Irr-MUTTER verausgabt sich bei der Rettung der Besatzung vollkommen. Sie ist in Auflösung begriffen und läßt niemanden mehr an sich heran. Man wird niemals erfahren, wie sie auf Medusa gelangte und wer dafür verantwortlich ist. Meechyl ist der Ansicht, die Terraner hätten in den Reihen des Atopischen Tribunals einen mächtigen Verbündeten sitzen, der das Chronoduplikat so zielgenau postiert hat, damit es bei der Befreiung der RAS TSCHUBAI helfen kann.

Perry Rhodan findet schließlich in die Wirklichkeit zurück. Einige andere Besatzungsmitglieder leiden allerdings unter schweren geistigen und körperlichen Schäden. Die Ärzte sind vollkommen überfordert, die 35.000 Menschen zu versorgen, obwohl sie auf die Krankenstationen der gesamten Flotte verteilt werden.

Als Perry Rhodan erfährt, daß Bostich versucht, den Zeitriß mit SHIVA-Aufrißbomben und zwei Teslym-Geschossen zu schließen, ist er entsetzt. Ohne vorher irgenwelche Daten gesammelt zu haben ist ein solches Vorhaben Wahnsinn. Doch Bostich ist für seine Bedenken nicht zugänglich. Als die beiden Perforationspassagen Kontakt bekommen, schickt Bostich die Teslymgeschosse und SHIVA-Bomben los. Sie nähern sich dem Zielgebiet, während die GOS'TUSSAN flieht. Als sie explodieren, sieht es erst es so aus, als verpufften die Energien, doch dann treiben die Perforationspassagen wieder auseinander und werden dabei immer schneller von zwei Attraktoren angezogen. Die Schiffe der Tiuphorenwacht versuchen, ihnen zu folgen. Die eine Perforationspassage eilt auf das zentrale Black Hole der Milchstraße, Dengejaa Uveso, zu. Die andere aber hat das Solsystem zum Ziel. Damit hat Bostich nicht nur fünf wertvolle und unersetzliche Waffen verbraucht, sondern eine noch umfassendere Katastrophe ausgelöst, die auf das Solsystem zueilt.

Bostich kündigt an, sich zurückzuziehen, um weiter gegen die Tiuphoren zu kämpfen. Eines will er jedoch noch weitergeben. Er habe während der Explosion eine mentale Resonanz gespürt. Das Chronodimensionale Chasma sei nicht nur ein hyperphysikalisches Phänomen, sondern ist auch biologischer Herkunft. Zu sagen, es lebe, sei zu viel gesagt, aber auch zu wenig.

5. April 2016


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