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ERSTAUFLAGE/878: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2884 (SB)


Robert Corvus

Unter allem Grund

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2884


Mit dem neuen Triebwerk der ODYSSEUS braucht man für die Distanz von 60.631 Lichtjahren zwischen dem Safaanu- und dem Lichfahnesystem nur acht Tage.

Unterwegs hat die Wuutuloxo Jurukao den Neurokrill des Fluids untersucht, in dem es von Kleinstwesen nur so wimmelt. Die Untersuchungen haben ergeben, daß die Flüssigkeit denkt. Jurukao hat so etwas wie Hirnströme angemessen. Das Fluid zeigt Aktivitäten im höherdimensionalen Spektrum. Leider hat sich die Substanz bei den Experimenten so sehr reduziert, daß kaum noch etwas übrig ist. Jurukao braucht dringend mehr Neurokrill, um weitere Forschungen anstellen zu können.

Perry Rhodan fliegt vorsichtshalber nicht direkt ins Lichfahnesystem hinein, sondern kehrt kurz davor in den Normalraum zurück. Und tatsächlich wird eine Raumschlacht angemessen, die dort tobt. Die Gyanli setzen den Tiuphoren schwer zu.

Als Mixandrac, der tiuphorische Kommandant des Flaggschiffs CELAXTA, bereits damit rechnet, vollkommen vernichtet zu werden, und die Generatoren hochfährt, damit er selbst und nicht die Gynali den Zeitpunkt seines Todes bestimmen, schießen die Angreifer einen Eiskometen auf die zerrüttete Triebwerkssektion, um sie zu kühlen und eine Vernichtung zu verhindern. Das Schiff wird, nachdem sämtliche Steuerungsmöglichkeiten zerstört worden sind, abgeschleppt, um es in eine Position zu bringen, in der es auf Tiu abstürzen muß. Das geschieht auch mit den anderen tiuphorischen Schiffen. Die Kohäsion, die gyanische Staatsform, will nicht nur siegen, sondern sie will den Unterworfenen ihre Minderwertigkeit bewußt machen.

Perry Rhodan läßt die ODYSSEUS in die Tiefe der Sonne Lichtfahne fliegen, wo sie die Stellarspeicher mit Energie aus dem Sonnenkern auffüllt. Außerdem kann sie dort nicht geortet werden.

Er will herausfinden, warum die Gyanli so grausam vorgehen. Deshalb plant er, mit der Dakkar-Spanne auf eines der Gyanli-Schiffe zu springen. Als sein Geist im Körper des Tiuphoren Taxmapu gewohnt hatte, war dies möglich gewesen. Doch dieser Tiuphore war ein Orakelpage gewesen, der im Besitz eines Ysiccs war, der ihm den Übertritt ins Catiuphat ermöglicht hatte. Nur mit diesem Tier war die Dakkar-Spanne als Fiktivtransmitter nutzbar gewesen. Nun hat er aber keinen Ysicc mehr. Doch Jurukao bietet ihm an, die Dakkar-Spanne zu modifizieren. Die Wuutuloxo ist vor allem deshalb so hilfsbereit, weil sie mehr Fluid braucht, und hofft, daß Perry Rhodan ihr welches beschaffen kann.

Mit Hilfe eines Ethoprinters, der alle Ausdrucksformen einer Spezies analysiert, wird eine Ganzkörperfolie für Perry Rhodan hergestellt, die ihn wie einen Gyanli aussehen und handeln läßt. Die Neurostränge der Folie tasten sich vom Nacken aus zum Gehirn vor, so daß Perry automatisch weiß, wie er sich als Gyanli zu verhalten hat. Attilar Leccore hingegen fühlt sich, obwohl er die Gestalt eines Gyanli angenommen hat, immer noch als Tiuphore. Sind durch die lange Zeit, die er als Paqar Taxmapu gelebt hat, tiuphorische Eigenschaften in seinen Wesenskern gelangt? Dies ist eine Vorstellung, die ihn zugleich fasziniert und ängstigt.

Die Gyanli-Sicherheitsoffizierin Lutoo bereitet sich auf ihre Aufgabe vor, einen besonderen Gast zu begleiten. Sie liegt am Grund eines Fluid-Bassins und es fällt ihr schwer, wieder aufzutauchen. Im Fluid befindet sie sich 'unter allem Grund', im Kollekttraum - aufgehoben in etwas Größerem, erlöst von den kleinlichen Erwägungen der individuellen Existenz.

Der ihr anvertraute Gast Klavtaud genießt größten Respekt in den höchsten Kreisen der Kohäsion, dennoch behandelt er Lutoo, die einem niederen Clan angehört, mit Achtung. Irgendetwas ist merkwürdig an diesem Gyanli, denn Lutoo fällt auf, daß Klavtaud überhaupt keinen Geruch hat. Seine Bewegungen sind merkwürdig, so als würde er sie gar nicht vollständig ausführen. Sie hat sogar das Gefühl, daß er dabei Nanotransitionen durchführt.

Die modifizierte Dakkar-Spanne kann sich in eine Transmitterverbindung der Gyanli einklinken. Perry Rhodan und Attilar Leccor sind nach dem Sprung auf das Gyanli-Flaggschiff SHAADRUS, auf dem sich der Kriegs-Operator Yeemburc befindet, zunächst orientierungslos und müssen sich sofort eines Angriffs erwehren. Sie können jedoch die völlig überraschten Gyanli im Transmitterraum überwältigen und befreien gleichzeitig den von seinem Schiff entführten Tiuphoren Mixandrac. Yeemburc ist einer von drei Lenkern der Kohäsion, weshalb will Perry Rhodan versuchen will, ihn zu entführen.

Mixandrac traut den beiden Gyanli nicht, die behaupten, auf seiner Seite zu stehen. Erst als Perry und Attilar seine Wunden versorgen, taut er etwas auf. Er vertraut ihnen an, daß er auf Tiu dem Konvent der Katalogiker beiwohnen wollte. Das Maß des Leids sei mit der Vernichtung der tiuphorischen Flotte erfüllt, die Zusammenkunft stehe an, sagt er.

Mixandrac bleibt in einem Versteck zurück, als Perry und Attilar sich aufmachen, Yeemburc zu entführen - eine waghalsige Aktion. Attilar, der von den besiegten Gyanli im Transmitterraum Template angefertigt hat, entnimmt deren Erinnerungen Informationen über einen speziellen Raum, der für einen hochrangigen Gast eingerichtet worden ist. Als die beiden in das Quartier Klavtauds eindringen, werden sie von Robotern überwältigt. Ihnen werden alle Gegenstände abgenommen, auch die Dakkar-Spanne, und sie werden getrennt inhaftiert. Es wird ihnen allerdings erlaubt, in Fluid zu baden. Perry Rhodan nimmt dabei eine gute Menge Neurokrill auf und deponiert sie in seiner Ganzkörpermaske, bevor er ganz untertaucht. Er vertraut darauf, daß die Ethofolie ihm ein Gefühl dafür vermittelt, wie sich ein Gyanli im Fluid verhält. Am Grund des Bassins hört er ein Säuseln, wie weit entfernte Stimmen. Er versucht sie zu verstehen. Milliarden von Stimmen scheinen es zu sein. Milliarden von Individuen, die zu einer Einheit zusammenfanden. Perry Rhodan denkt an eine Superintelligenz und ihm wird klar, daß diese Superintelligenz Orpleyd zu einer Materiesenke machen will, was das Ende der Galaxis bedeuten würde. Er vermutet, daß die Gyanli das bevorzugtes Hilfsvolk dieser Superintelligenz sind. Und er befürchtet, daß die Materiesenke aufgrund der Eiris-Kehre auch der Milchstraße gefährlich werden kann.

Nicht nur Mixandrac, sondern auch Klavtaud interessiert sich für den Konvent der Katalogiker. Er ist ein Gyanli aus dem verborgenen Clan Vtaud, dessen Rang oder Aufgabengebiet niemand kennt, auch Lutoo nicht. Sie unterstützt ihn jedoch in allen Belangen. Und so beteiligen sie sich auch an der Untersuchung des Vorfalls im Transmitterraum und verhören die beiden Gyanli, die in Klavtauds Quartier eindringen wollten und von Kampfrobotern außer Gefecht gesetzt worden sind. Lutoo erkennt, daß einer von ihnen ein Fremdwesen ist. Sie setzt ihn mit der Ankündigung unter Druck, man werde schon bald das merkwürdige Implantat entfernen, das er in der Schulter trägt.

Leccore wird vom Quart-Exekutor Resjuun befragt. Und auch Mixandrac ist inzwischen gefangen genommen worden. Als Attilar Leccore sich in eine Mikro-Bestie verwandelt, kann er seine Wächter überwältigen und fertigt weitere Template an. Er befreit Perry Rhodan und Mixandrac.

Die Dakkar-Spanne, ohne die sie nicht zur ODYSSEUS zurückkehren können, befindet sich in Klavtauds Besitz. Perry und Attilar Leccore begeben sich zusammen mit Mixandrac ins Quartier des Gyanli und entdecken dort ein Hologramm Orpleyds, in dem gut zu erkennen ist, daß die vielen künstlich erzeugten Schwarzen Löcher, von denen Duxaluk ihnen berichtet hat, ein regelmäßiges, spiralförmiges Muster bilden. In dem Hologramm ist neben dem Heimatsystem der Gyanli auch das Lichfahnesystem besonders hervorgehoben, doch es wird nicht deutlich, welche Rolle das Heimatsystem der Tiuphoren spielt. Auf dem Boden unter dem Hologramm liegen zahlreiche mit Tiucui-Kristallen beschichtete Silberscheiben. Die Hyperkristalle bilden dasselbe Muster wie die Schwarzen Löcher. Als Perry eine solche Scheibe berührt, entsteht ein zweidimensionales Bild, das wie ein Kompaß aussieht. Im selben Moment spürt Attilar Leccore, daß sich etwas unsagbar Fremdartiges nähert, woraufhin Klavtaud den Raum betritt. Er hat die Dakkar-Spanne bei sich. Leccore versucht ein Templat des Mannes anzufertigen, bricht aber im selben Moment schreiend zusammen.

Doch auch Klavtaud hat Probleme. Er hält Perry Rhodan für eine Person namens Pushaitis. Rhodan will Klavtauds Verwirrung ausnutzen und behauptet, "unser Herr ist unzufrieden".

"KOSH, das Lot?" fragt Klavtaud erstaunt.

"KOSH ist unzufrieden, weil seine Sachwalter nicht vorankommen", improvisiert Perry weiter.

"KOSH schläft doch seit Jahrzehntausenden und das Operandum nähert sich der Vollendung", wendet Klavtaud ein, "wir sind fast am Ziel." Klavtaud springt durch den Raum, wobei er sich so heftig gebärdet, daß er fast umfällt. Als er kurz innehält, verlangt Perry Rhodan zu wissen, wen Klavtaud mit "wir" meint. "Uns drei! Tellavely, Nunadai und Pushaitis - die Maschinisten des Pavvat", bekommt er zu hören, woraufhin Mixandrac aufschreit. Perry weiß, warum, schließlich ist das Pavvat die halbmystische Gerätschaft, die die Ur-Tiuphoren mit ihren Heilserwartungen verknüpft haben.

Aus dem, was Klavtaud danach erklärt, kann Perry Rhodan schließen, daß die Gegenwarts-Tiuphoren - also jene des Sterngewerks SHEZZERKUD und deren Artgenossen - über Jahrmillionen hinweg Geistkomponenten gesammelt haben, die dem Pavvat zur Verfügung gestellt werden sollen. Gelänge das, wäre die Konvertierung KOSHs in eine Materiesenke unumkehrbar. Außerdem erfährt Perry Rhodan von jemandem namens Cadabb, der wie die Leere sei und warte.

Leccore, der sich an Rhodans Wade festgekrallt hat, um mentalen Halt zu finden, ist kaum noch bei Sinnen. Auch Klavtaud setzen die Vorkommnisse schwer zu. Als plötzlich alle mit Tiucui-Kristallen beschichteten Silberscheiben auf Klavtaud zurasen und ihn bedecken, verschwindet er spurlos. Nur die Dakkar-Spanne bleibt zurück.

Perry Rhodan nimmt über Funk Kontakt zur ODYSSEUS auf und springt mit Leccore und Mixandrac in die ehemalige Tiuphorenjacht zurück.

Leccore, dem es wieder besser geht, ist überzeugt, daß Klavtauds Gyanlikörper nur eine Maske war, hinter der sich eine vollkommen fremdartige Wesenheit verborgen hat. Er hatte den Eindruck gewonnen, daß dieses Wesen in direkter Verbindung mit einer kosmischen Kraft stand, die von allem Leben abgewendet ist und in Orpleyd zu Werke geht.

Die Wuutuloxo sind über das Neurokrill hoch erfreut, müssen es aber abschirmen, denn es sendet Peilsignale aus. Lutoo hat das Fluid nämlich präpariert und den Gefangenen die Flucht ermöglicht, damit Klavtaud ihnen folgen kann ...

14. Dezember 2016


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