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ERSTAUFLAGE/945: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2951 (SB)


Michelle Stern

Die Dynastie der Verlorenen

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2951


Atlan ist auf dem Kontinent Siluria von Cessairs Welt mit dem Agenten Fitzgerald Klem zu dessen Ahnin Skadi unterwegs. Die 300jährige Frau weiß alles über die Geschichte der Menes. Ihr hohes Alter hat sie einem Amulett zu verdanken, das sie inzwischen an Fitzgerald weitergegeben hat.

Atlan und Fitz sind in dem dichtbewaldeten Gebiet, in dem es sintflutartig schüttet, in einem Elektroauto unterwegs. Sie fahren an dem Prallfeldzaun entlang, der den Wald abgrenzt, in dem die Cucullaten, die sich selbst Nodharis nennen, leben. Es heißt, sie hätten die Menes einst gerettet. Deren Zeitrechnung basiert auf diesem Ereignis. Die Nodh-Hüter - Menes einer bestimmten Dynastie - achten darauf, daß niemand in den Wald eindringt. Die Cucullaten dulden keine Luftfahrzeuge. Ihre Technik übertrifft die der Menes bei weitem. Doch sie wollen nicht zu viele hochentwickelte Geräte in ihrer Nähe haben. Atlan mißtraut ihnen, während Fitz sie einfach respektiert und nicht glaubt, daß sie etwas zu verbergen haben. Am Waldrand entlang stehen die Wachstationen der Nodh-Hüter. Es gibt aufgrund von Energiefluktuationen ab und zu Lücken im Zaun, die schon mal ein Jugendlicher nutzt, um seine Abenteuerlust zu befriedigen.

Atlan und Fitz entdecken im dichten Regen ein Leuchtsignal, dem sie nachgehen und auf zwei junge Frauen treffen. Margret und Elzbeth Pierce vermissen ihren Bruder John, der eine Lücke im Prallfeldzaun genutzt hat, um den Wald zu erkunden. Atlan, der sich als Butler von Fitzgerald Klem ausgibt, bietet sich an, ihn zu suchen. John hat sich auf der Flucht vor einem gefährlichen Tier den Knöchel verstaucht und ist in eine Erdspalte gefallen, aus der er sich nicht befreien kann. Atlan holt ihn heraus und schleppt ihn zu der sich gerade wieder schließenden Lücke. Unendlich dankbar laden die drei Jugendlichen die beiden Fremden zu ihren Eltern nach Hause ein. Dort werden sie freundlich aufgenommen und verköstigt, obwohl man nicht viel zu Essen hat. Atlan erfährt, wie hart das Leben auf Cessairs Welt ist. Die Menes haben mit vielen Katastrophen zu kämpfen - mit Ernteausfällen, störanfälliger Technik, Leitungsbrüchen, störenden Energiefluktuationen und Funkausfall. Blaufäule, Stürme, Brände und Meeresüberschwemmungen treten auf allen Kontinenten auf. Atlan findet, daß eine derartige Häufung die Grenzen der Wahrscheinlichkeit sprengt, und er vermutet, daß da eine ganz bestimmte Absicht dahinter steckt.

John hat in der Mitte des Waldes einige Cucullaten und etwas großes Metallisches gesehen. Atlan bittet ihn, eine Karte zu zeichnen und diese besondere Stelle zu markieren.

Als er mit Fitz weiterfährt, entdeckt er im strömenden Regen einige Cucullaten, die sich seltsam gleichförmig bewegen. Er fragt sie, ob er sie bei dem schrecklichen Wetter im Auto mitnehmen kann, wird aber freundlich abgewiesen. Danach spricht er eine Nodh-Hüterin an, von der er gleich mit der Waffe bedroht wird.

Das Anwesen von Skadi Klem erinnert Atlan an eine Mischung aus altenglischer Landhauskultur und modernen Geräten. Die beiden werden schon erwartet. Skadi erklärt Atlan, daß ihre Dynastie es sich zur Aufgabe gemacht hat, das Wissen über die Geschichte der Menes zu bewahren. Es gibt eine versteckte Bibliothek in ihrem Haus, die eine von Lorina Hammingway verfaßte Chronik birgt. Ihre Aufzeichnungen beginnen im März 1854 - vor 3284 Jahren, was Atlan den Hinweis darauf gibt, daß man in der Milchstraße das Jahr 1551 NGZ schreibt. Er ist erleichtert darüber, daß die 700 Jahre, die er auf der Hinreise in die Jenzeitigen Lande durchlebt hat, im Standarduniversum nicht wirklich vergangen sind.

Skadi liest Atlan aus der Chronik vor: Die aus England stammende Mutter Lorinas will nach dem Tod ihres Mannes wieder heiraten und fährt mit ihren beiden Kindern, der fünfjährigen Lorina und dem zwei Jahre älteren Augustus sowie dem Hund Spike mit dem Passagierdampfer RMS CITY OF GLASGOW nach Amerika. Im Nordatlantik ereignet sich ein Unfall und das Schiff sinkt. Lorina springt ihrem Hund Spike hinterher, der ins Meer gestürzt ist und Augustus folgt gleich darauf, um seine Schwester zu retten. Die Wellen schlagen über ihnen zusammen. Doch die Menschen ertrinken nicht im Meer, sondern schweben in die Höhe und werden von einem Raumschiff aufgenommen. Niemand begreift, was eigentlich geschehen ist. Man befindet sich in einer großen Halle, es gibt aber niemanden, der sich um die Geretteten kümmert.

Der Physikdozent Thomas Ewington merkt als erster, daß die Schwerkraft manipuliert wird und sie gegen jede Wahrscheinlichkeit aus dem sinkenden Schiff gerettet worden sind. Es gibt weiße Tücher, in die sich die Menschen hüllen können, was sehr angenehm ist. Lorinas Bruder Augustus, der bereits im Meer versunken war, liegt lange bewegungslos unter solch einem Tuch, bis er wieder zum Leben erwacht und sich erholt.

An etlichen Stellen des Schiffes taucht Obst auf, das gegessen werden kann. Exkremente werden vom Schiff einfach absorbiert. Das Gepäck der Geretteten findet man in einem anderen Lagerraum. Es wird von der alten Schiffsbesatzung der CITY OF GLASGOW, die ihre Funktion weiterhin ausübt und damit für etwas Stabilität sorgt, an ihre Besitzer verteilt.

Es gibt viel mehr Passagiere der dritten als der ersten Klasse. Die Erste-Klasse-Passagiere beanspruchen aber den meisten Raum. Es kommt zu Spannungen. Doch Lorina, deren Familie zur britischen Oberschicht gehört, freundet sich mit den irischen Arbeiterkindern an. Kapitän Morrison und der Physikdozent Ewington sorgen dafür, daß die Arbeiter mehr Platz bekommen und die Menschen eine Beschäftigung finden. Im Laufe der Zeit werden viele Frauen schwanger, auch alte Frauen, die eigentlich gar nicht mehr empfangen können. Doch einige können sich mit ihrem Schicksal nicht abfinden. Es gibt Selbstmordversuche, bei denen aber nie jemand stirbt. Zwar finden die Mutlosen Halt in der Gemeinschaft, dennoch gibt es immer noch Zwist und Argwohn. Einige Erwachsene halten geheime Treffen ab, auf denen vor allem Thomas Ewington seine Zuhörer darauf einschwört, sich gegen die Außerirdischen, von denen sie entführt worden seien, zur Wehr zu setzen, wenn sie auftauchen sollten. Bislang hat sich noch keiner von ihnen blicken lassen.

Als Lorina und ihr Freund Jesse aus einem verborgenen Tunnel heraus dieses Treffen belauschen, sticht sich Lorina an etwas. Es ist ein blaues Korn, das von diesem Moment an stetig wächst.

Nach Monaten taucht tatsächlich eines der kleinwüchsigen Wesen auf, die in dem Schiff leben. Es trägt eine pilzartige Kopfbedeckung, die an eine Kapuze erinnert, weshalb Lorina es für den Zwerg Borgin hält. Lorinas Mutter hatte immer ein Märchen erzählt, in dem Hügelzwerge vorkamen, die ihre Köpfe in Cucullen, also Kapuzen, hüllten. Lorina bezeichnet das Wesen deshalb als Cucullat. Sie will ihm das blaue Ei geben. Das Wesen meint, sie solle es behalten, es sei der Spross LORINA, den sie behüten müsse - eine Art Raumschiff, auf das alle Passagiere bald übersiedeln und an einen Ort namens Sashpanu reisen werden. "Sash" bedeute Gemeinschaft und "panu" Sterne. Auf die Frage, warum die Menschen gerettet worden seien, meint Borgin: "Jener der über euch wacht, hat euch in Verwahrung gegeben für den Fall eines Verlustes von allen." Als Atlan diesen Teil der Geschichte hört, vermutet er sofort, daß ES dahintersteckt. Die Superintelligenz wollte wohl die Menschheit auf das ganze Universum verteilen.

Alle Menschen siedeln auf den Spross um. Diejenigen, die sich weigern, werden von den Cucullaten schlafend dorthin gebracht. Immer noch sind viele unzufrieden. Der Konditor beispielsweise vermißt die Zutaten, die er braucht, um backen zu können. Mit Obst allein kann er nicht viel anfangen. Auf Lorinas Wunsch hin entstehen Dinge, die es bislang noch nicht gegeben hat, so daß nun alle zufrieden sein können.

Es werden sehr viele Kinder geboren und die Gebärenden haben nicht einmal Schmerzen dabei. Zehn Jahre nach Entstehung des Sprosses führt Ewington, der sich niemals damit abgefunden hat, seine Frau, die Zwillinge erwartete, nicht mehr wiedergesehen zu haben, eine Meuterei an, tötet einen Cucullaten und sprengt ein Reproduktionszentrum, wobei es Tote auf beiden Seiten gibt. Thomas Ewington entführt Lorina und hält sie in einem verborgenen Gang gefangen. Als er sich zum Schlafen niederlegt, sieht Lorina, wie er vom Schiff absorbiert wird. Lorina ist nun ganz allein und kann sich nicht befreien. Zwar kann der Spross ihre aus Pflanzenfasern bestehenden Fesseln auflösen, einen Ausweg weist er ihr aber nicht. Vier Wochen und drei Tage vegetiert sie in einem Dämmerzustand vor sich hin, bis ihr Hund Spike sie endlich findet.

Während Lorinas Abwesenheit wurden die Meuterer vom Bhal Tharc dazu verurteilt, fortan in einem abgetrennten Teil des Schiffes zu leben. Es gibt weitere Meutereien, die den Bhal derart erzürnen, daß er erwägt, alle Menschen von Bord zu werfen, was ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Lorina spricht mit ihm. Um die Lage zu entschärfen, kündigt der Bhal einen Gast an, der sich Niemandsohn nennt. Dieser erklärt Lorina, sein Herr, der Wanderer, betrachte die Menschen als seine Schutzbefohlenen. Sie seien zu Größerem berufen. Eine Rückkehr zur Erde sei aber ausgeschlossen. Wanderer wolle, daß sich das ganze Universum vermenschliche, damit gewährleistet ist, daß die Menschheit, selbst wenn ihr auf der Erde ein Unglück zustößt, nicht untergeht. Deshalb habe er sie in die Obhut der Cucullaten gegeben. Niemandsohn teilt Lorina mit, daß Wanderer sie dazu bestimmt habe, die spirituelle Führerin ihres Volkes zu sein - eine Stellung, die sie später an jemanden übergeben soll, den sie für würdig erachte. Möglicherweise würde sogar einer ihrer Nachfahren dem Sternenwanderer begegnen. Dann würde vieles in einem neuen Licht erscheinen.

Lorina ist gezwungen, diese Rolle zu übernehmen. Anderenfalls würden alle Menschen an Bord des Sprosses sterben. Niemandsohn übergibt ihr das Amulett, das ihre Lebenszeit verlängert und ihr den Führungsanspruch sichert.

Was ihr jedoch sehr schwer fällt, ist, den Tod ihres Mannes Jesse, ihrer Kinder und Enkelkinder miterleben zu müssen. 150jährig gibt sie das Amulett deshalb, bevor der Spross sein Ziel erreicht hat, an ihren Sohn Patterik ab, den sie nach Jahrzehnten mit ihrem zweiten Mann Archibald Klem hatte. Sie erlebt die Landung des Sprosses, der schließlich eine Welt erreicht, die von den Passagieren Cessair getauft wird, nicht mehr. Zu Ehren des Kapitäns der RMS CITY OF GLASGOW wird die erste große Stadt Port Morrison genannt.

Die Menes gründen mit Unterstützung der Cucullaten weitere Städte. Es bilden sich fünf große Dynastien. Die der Klems, die der auf Lorinas Bruder Augustus zurückgehenden Hammingways, die Dynastie Rabsilber, Whitecross und die der Jarskis, welche traditionell die meisten Nodh-Hüter stellen. Die Amulett-Träger leben zurückgezogen und verbergen ihr hohes Alter. Sie wirken aus dem Hintergrund.

Als Skadi mit ihrer Erzählung endet, ist sich Atlan sicher, daß Ewington gar nicht so falsch lag und die Menes Forschungsobjekte der Cucullaten sind. Möglicherweise haben diese Wesen sogar absichtlich Unfrieden an Bord gesät, um zu beobachten, wie die Menschen reagieren. Ähnlich sind auch die vielen Naturkatastrophen auf Cessair zu bewerten. Die Cucullaten geben den Menes niedere Technik und wertvolle Hinweise, greifen aber so wenig ein, daß die Menes alles geben und erfinderisch sein müssen.

Mitten in die mit Skadi und Fitzgerald geführte Erörterung, ob Atlan nun der Sternenwanderer ist oder nicht, kommt die Nachricht, daß am Rande des Systems der Spross LORINA aufgetaucht ist. Nun ist sich Skadi absolut sicher, daß Atlan wirklich der Sternenwanderer ist.

19. März 2018


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