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STELLUNGNAHME/002: Zukunftsforscher Jánszky - "Trends machen uns nicht glücklich" (2b AHEAD ThinkTank)


Pressemitteilung des 2b AHEAD ThinkTanks vom 18. November 2013

Zukunftsforscher Jánszky: "Trends machen uns nicht glücklich"



Leipzig, 18. November - Die ARD widmet dem Thema gerade eine Themenwoche und für viele Mensch wird es immer mehr zum zentralen Lebensziel: Das Glück. In Zeiten von Trends wie Work-Life-Balance wird das persönliche Glück immer höher bewertet. Die an Trendforscher wie Sven Gábor Jánszky gestellte Frage lautet dabei oft: "Machen uns Trends glücklicher?" Jánszky gibt stets die klare Antwort "Nein, Trends machen uns nicht glücklich!" Im Interview erklärt Jánszky, warum das so ist und wie man wahres Glück empfindet.


Frage: Herr Jánszky, als Trendforscher reden Sie oft über die wunderbaren Dinge, die uns in der Zukunft erwarten. Machen uns diese Trends glücklicher?

Sven Gábor Jánszky: Das ist tatsächlich eine Frage, mit der sehr häufig an mich herangetreten wird. Meine klare Antwort ist leider Nein. Trends machen uns nicht glücklich!

Frage: Aber warum? Unser Leben wird doch durch elektronische Assistenten, Brainfood oder anderen Trends umso vieles leichter. Warum wird es nicht auch glücklicher?

Jánszky: Die meisten Innovationen kommen nicht in unser Leben, weil sie sich irgendwer gewünscht hat, oder weil sie die Menschen glücklicher machen. Trends entstehen dort, wo Unternehmen sich überlegen welche Bedürfnisse bei ihren Kunden in der Zukunft neu entstehen und was sie den Kunden verkaufen können, um diese Bedürfnisse zu befriedigen. Das bedeutet: Trends machen das Leben oft besser. Sie steigern die Qualität des Lebens, aber nicht das Glück.

Frage: Sind die Trends dann nicht überflüssig?

Jánszky: Entschuldigen Sie, aber Ich denke, dass diese Frage falsch gestellt ist. Denn Glück ist eine Frage des Empfindens und der Zufriedenheit. Glück kommt nie von außen, es kommt immer von innen. Deshalb gibt es auch nichts auf dieser Welt, das uns glücklich machen kann. Weder ein Trend, noch ein Gegenstand, noch ein Mensch. Nur unser eigenes Denken bringt uns das Glück.

Frage: Woran machen Sie das fest?

Jánszky: Schauen Sie sich die Glücksforschungen an. Warum rangiert das arme Costa Rica im Happy Planet Index auf Platz 1 der glücklichsten Länder, das heruntergekommene Kuba auf Platz 12 und Deutschland auf Platz 46. Wieso? Ist das nicht verrückt?

Frage: Klingt in der Tat verrückt. Haben Sie eine Antwort parat?

Jánszky: Ich bin vor einiger Zeit im Urlaub durch Kuba getrampt. Die Menschen die ich dort getroffen habe, besaßen alle das Gleiche: zwei T-Shirts und zwei Hosen. Die mit den Löchern für den Alltag. Die ohne Löcher für den Tanz am Sonntag. Sie lachten, flirteten und waren glücklich! Ich habe nie zuvor deutlicher gespürt, dass Glück nichts mit Besitz zu tun hat, als bei diesen Fahrten auf der Laderampe der LKW über die staubigen Pisten quer durch Kuba. Glück ist nicht das Ergebnis von Besitz, sondern von Vergleich. Offenbar ist der Mensch glücklich, wenn er sich mit seinem Nachbarn vergleicht und dieser auch nicht mehr hat, als er selbst. Selbst wenn es in der Summe nur ein T-Shirt mit Löchern und eins ohne ist.

Frage: Das heißt, wir neigen dazu, die falschen Vergleiche zu ziehen?

Jánszky: Genauso ist es. Der Weg zum Glück beginnt dort, wo wir das alltägliche Vergleichen in unseren Köpfen so zu steuern beginnen, dass wir am Ende nicht als Verlierer dastehen. Die Möglichkeiten sind groß: Vergleichen wir uns mit unseren Großeltern, den Eltern oder der Zeit vor 3 Jahren. Es muss ja nicht immer der Nachbar sein!

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Quelle:
Pressemitteilung vom 18. November 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2013