ProVeg Deutschland e.V. - 20. März 2018
Weltwassertag 2018: Wasser sparen mit Messer und Gabel
Nicht die Dauer des täglichen Duschens ist ausschlaggebend für die Höhe des eigenen Wasserverbrauchs. Für bis zu 90 Prozent des menschlichen Wasserfußabdrucks weltweit ist die Lebensmittelproduktion verantwortlich. Die Herstellung tierischer Lebensmittel verbraucht dabei das meiste Wasser.
Berlin, 20. März 2018 - Jedes Jahr am 22. März lädt der Weltwassertag dazu ein, den eigenen Wasserkonsum zu hinterfragen. In Deutschland liegt der durchschnittliche tägliche Wasserverbrauch bei 120 Litern pro Person. Diese Zahl, die sich aus dem unmittelbaren Wasserverbrauch im Haushalt errechnet, bildet aber nur einen kleinen Teil der Realität ab. Dem Water Footprint Network zufolge ist die Menge an Wasser, die zur Lebensmittelproduktion eingesetzt wird, wesentlich bedeutsamer, denn sie ist für rund 90 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs verantwortlich. Der größte Anteil davon fließt in die Erzeugung von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln. Wie viel Wasser jeder Mensch tatsächlich verbraucht, hängt also ganz entscheidend davon ab, wie er sich ernährt. "Pflanzliche Lebensmittel haben einen deutlich geringeren Wasserfußabdruck, und das in jeder Hinsicht", sagt Sebastian Joy, ProVeg-Geschäftsführung. "Verglichen mit einer Ernährung, die Fleisch beinhaltet, spart eine vegetarische Ernährung rund eine halbe Million Liter Wasser pro Jahr ein - wer rein pflanzlich lebt, halbiert sogar seinen Wasserfußabdruck", erklärt Joy.
Die Erzeugung von einem Kilogramm Rindfleisch verbraucht 15.500 Liter Wasser - genug um 200 Badewannen zu füllen. Käse schlägt mit durchschnittlich 5.000 Liter Wasser pro Kilogramm zu Buche. Für ein Kilogramm Eier müssen 3.300 Liter aufgewendet werden. Ein Kilo Weizen dagegen benötigt nur 1.300 Liter und für die gleiche Menge Äpfel sind lediglich 820 Liter Wasser notwendig. "Nicht nur, dass die Erzeugung jeden Kilogramms pflanzlicher Lebensmittel weniger Wasser verbraucht als die Erzeugung tierischer Produkte. Auch dieselbe Menge an Kalorien kann aus pflanzlichen Produkten deutlich wassersparender gewonnen werden. Dasselbe gilt für Proteine und Fette", so Joy.
In der landwirtschaftlichen Tierhaltung ist vor allem die Erzeugung der Futtermittel besonders aufwendig. Allein auf einem Drittel der landwirtschaftlich genutzten Flächen weltweit wachsen Getreide, Mais und Soja und weitere Futtermittel für Tiere. Entsprechend hoch ist der Verbrauch von Wasser bereits auf dieser Produktionsstufe. Für die Reinigung von Ställen, Tiertransportern und Schlachthäusern ist ebenfalls Wasser notwendig. Auch das Grundwasser, das durch die Unmenge an Gülle auf den Feldern verunreinigt wird, zählt in die Wasserbilanz mit hinein. All dies zusammen ergibt den Wasserfußabdruck eines Lebensmittels.(*) "Wasser in die Erzeugung von Futtermitteln zu investieren, die ja nur indirekt unserer Ernährung dienen, ist ökologisch nicht sinnvoll. Hinzu kommt, dass der Anbau häufig in Ländern stattfindet, in denen sauberes Trinkwasser deutlich knapper ist als in den meisten europäischen Ländern", ergänzt Joy.
Ein Beitrag zur globalen Fairness und zum Umweltschutz ist, seinen Wasserverbrauch nachhaltig zu verringern. Das gelingt am effizientesten mit dem Umstieg auf eine pflanzliche Kost. Durch eine konsequent vegetarisch-vegane Ernährung können Verbraucher ihren Wasserfußabdruck halbieren. Wer die ersten Schritte hin zu einer fleischfreien Ernährung nicht alleine gehen möchte, dem hilft ProVeg mit praktischen Tipps und leckeren Rezepten dabei, die vegan-vegetarische Lebensweise auszuprobieren. Auch bei weitergehenden Fragen steht ProVeg allen Interessierten zur Seite.
ProVeg (ehemals VEBU) ist die weltweit erste international tätige
Ernährungsorganisation, die sich für die pflanzliche Lebensweise einsetzt.
ProVeg verfolgt das Ziel, den weltweiten Tierkonsum bis 2040 um 50 Prozent
zu verringern. ProVeg richtet sich an alle, die an einer pflanzlichen
Lebensweise interessiert sind. Mit internationalen Kampagnen und Projekten
sowie nützlichen Tipps unterstützt ProVeg bei der Umsetzung einer
genussvollen pflanzlichen Ernährung. ProVeg arbeitet mit den wichtigsten
Akteuren und einflussreichsten Multiplikatoren aus Politik, Wirtschaft und
Medien zusammen, um den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer nachhaltigen
Lebensweise zu beschleunigen. Animal Charity Evaluators bewertet ProVeg als
eine der drei effektivsten und förderungswürdigsten Organisationen gegen
Tierleid in Europa.
Anmerkung:
(*) Die Berechnung des Wasserfußabdrucks berücksichtigt alle Arten der
Wasseraufwendung, die während der gesamten Wertschöpfungskette eines
Lebensmittels anfallen, bis hin zur Klärung und Wiederaufbereitung des
entstandenen Abwassers. Dabei wird zusätzlich zwischen dem Verbrauch von
Oberflächen- und Grundwasser einerseits und Regenwasser andererseits
unterschieden. Aus diesen Faktoren errechnet sich der Wasserfußabdruck
eines Produktes.
Zahlen und Definitionen entnommen von water footprint network
http://waterfootprint.org/en/water-footprint/product-water-footprint/water-footprint-crop-and-animal... [19.03.2018]
Weitere Informationen zum Zusammenhang von Wasserverbrauch und dem
Konsum tierischer Lebensmittel finden Sie unter:
https://vebu.de/tiere-umwelt/umweltbelastung-durch-fleischkonsum/energie-ressourcenverschwendung/was...
*
Quelle:
ProVeg Deutschland e.V. (ehem. VEBU - Vegetarierbund Deutschland e.V.)
Genthiner Straße 48, 10785 Berlin
Telefon +49 30 29 02 82 53-0/-19
E-Mail: presse@proveg.com
Internet: www.proveg.com/vebu-wird-proveg
veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2018
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