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MODELL/023: Internationale Pressevorstellung des neuen VW CC (Irene und Gerhard Feldbauer)


Internationale Pressevorstellung des neuen VW CC

Design und Technologie im Oberklasseformat

Von Irene und Gerhard Feldbauer, 23. Januar 2012


Die vier Buchstaben beziehen sich auf VW und CC, den Namen des neuen Coupé das schon an die Grenze der Oberklasse des Wolfsburger Autobauers reicht. CC steht für "Comfort Coupé". Auf der Autoshow in Los Angeles im November 2011 hatte die große viertürige Limousine bereits Weltpremiere. Die internationale Präsentation für den Europa- und zugleich Start auf dem deutschen Markt nahm VW jetzt auf einer Pressevorstellung in der französischen Touristenmetropole Nizza, einer Perle der Adriaküste, vor. Als Verkehrsknotenpunkt mit seinen abwechslungsreichen Straßen und den Autobahnen der Côte d'Azur am Fuße der französischen Seealpen bot er für Testfahrten ein bestens geeignetes Terrain.

Fans werden unschwer erkennen, dass der rundum komplett überarbeitete und CC getaufte neue VW kein Passat mehr ist, aber an die traditionsreiche Marke anknüpft. Als er 2008 noch als Passat daherkam, war er weltweit das erste viertürige Coupé, aber schon mit dem beigefügten CC, mit dem eine neue Modellreihe begründet wird. Sein Coupé-Design mit flacherer Dachlinie war schick anzusehen, was sicher dazu beitrug, dass weltweit 320.000 Fahrzeuge verkauft wurden. Bereits 2009 gewann der Passat CC den "iF Product Design Award" (des iF Industrie Forum Hannover), den "red dot Design Award" (Design Zentrum Nordrheinwestfalen, Essen) und den australischen "Design Award" (Australien International Design Awards, Sydney).


Linienführung eines Sportwagens und Outfit einer Limousine

Schon damals galt er in der Fachwelt als Konkurrent des ebenfalls viertürigen Mercedes-Coupé CLS. Der Neue, der nun ohne den lange vertrauten Beinamen Passat vorfährt, dürfte trotzdem in dessen Spur starten und auch darauf ausgerichtet sein, eine betuchtere Kundschaft zu gewinnen.

Dazu werden nicht zuletzt die Linienführung eines Sportwagens und das Outfit einer Limousine mit dem Komfort von vier Türen beitragen. Mit seinem neuen Design, den hochwertigen Materialien und dem vielfältigen Angebot an Assistenzsystemen, die bei Sicherheit und Komfort in diesem Segment Maßstäbe setzen, bildet das Comfort Coupé die Brücke zwischen Passat und Phaeton, wird auch schon mal Junior-Phaeton genannt, und soll eine Lücke zwischen Mittel- und Oberklasse schließen. Produziert wird der CC in Emden, wo schon der Passat vom Band lief. Vom VW-eigenen Bahnhof wird er direkt in den Überseehafen der ostfriesischen Stadt, der drittgrößten Autoverladung Europas, transportiert und in alle Erdteile verschifft.


Mit sechs Motoren im Angebot

Nach dem bequemen Einstieg nehmen wir in den gut ausgeformten Sitzen Platz, die im Extra klimatisiert sind und Massagefunktion haben. Der Käufer wird seine Wahl unter vier Dekors und elf Sitzbezugsarten treffen können. Als nächstes beeindrucken innovative Assistenzsysteme und ein hochwertiges Interieur. Zum technischen Highlight gehört die mit Klimakomfort ausgestattete Frontscheibe, in der eine besondere Schutzfolie die gefürchteten UV-Strahlen absorbiert, die gleichzeitig beheizt werden kann. So sind keine Drähte mehr zu sehen und das Ganze trägt auch noch zur Geräuschdämmung bei.

Der VW CC wird mit sechs Motoren angeboten: Zwei Diesel (TDI) erbringen bei zwei Litern Hubraum 140 und 170 PS. Ein dritter Turbodiesel mit einem BlueTDI, der ebenfalls 140 PS leistet, entspricht als einer von weltweit wenigen Motoren bereits den ab Herbst 2014 festgelegten Grenzwerten der Euro-6-Norm.

Bei den drei Benzinern (TSI) erbringt ein 1,8-Liter 160 PS, ein Zweiliter 210 PS und ein 3,6-Liter 300 PS. Auf dem US-amerikanischen Markt wird der CC mit einem 200 PS-Vierzylinder und einem 280 PS-Sechszylinder angeboten. Alle Diesel sind serienmäßig mit einem Start-Stopp-System und Bremsenergie-Rückgewinnung ausgerüstet. Sämtliche Benzine verfügen ebenfalls über die Rückgewinnungsfunktion (Rekuperation). Allerdings muss der Sechszylinder-Benziner ohne Start-Stopp-System auskommen. Zur Serienausstattung gehört ein manuelles Sechsganggetriebe, Direktschaltgetriebe (DSG) gibt es optional - in den Sechszylindern ist es sogar serienmäßig. TSI- und FSI-Benziner erfüllen die EU-4 Norm.

Insgesamt über einhundertfünfzig Autojournalistinnen und -journalisten haben in Nizza verteilt auf mehrere Tage die neuen Ausführungen des VW CC getestet. 14 Experten aus dem VW-Management standen ihnen jederzeit zu allen Fragen zur Verfügung. Als übereinstimmendes Fazit der Presseexperten war zu hören, dass VW mit dem CC ein Langstreckenfahrzeug bietet, das eine Kombination aus Dynamik und Komfort darstellt und gleichzeitig hohen sportlichen Ansprüchen genügt. Auch vom schönsten Volkswagen war die Rede.

Der 1.8 TSI (Serienausführung) fährt mit seiner 4Motion-Kraftverteilung auf beiden Achsen problemlos an. Im Normalfall wird dabei die Vorderachse angetrieben, während die Hinterachse nur mit 10 Prozent mitwirkt, was Kraftstoff spart. Die Hinterachse wird erst bei Bedarf Stufe um Stufe hinzugeschaltet. In den Kurven garantieren eine perfekte Lenkung und die straffe Federung eine echt dynamische Fahrweise. Durch den Einsatz von Dämmmaterial und einen veränderten Unterboden ist das Motorengeräusch kaum noch zu hören.

Schon dieses Einstiegsmodell dürfte mit seinen 118 KW/160 PS, seiner Turboaufladung und serienmäßigen Sechsganggetriebe bereits im niedrigen Drehzahlbereich ein auch im Cityverkehr geschätztes Fahrzeug sein. Dabei leistet der Fronttriebler eine Beschleunigung von 0 auf Tempo 100 in 8,5 Sekunden. Seine Höchstgeschwindigkeit von 223 Stundenkilometern zu erproben hätte riskant werden können. Unsere Betreuer warnten, die generelle Geschwindigkeitsbegrenzung in Frankreich, die auf der Autobahn bei Tempo 130 liegt, zu überschreiten, könnte teuer werden. Ideal wird für die meisten Vielfahrer sicher weiterhin der CC 2.0 TDI mit 170 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Nm sein, der 227 km/h schafft und im Durchschnitt nur 4,9 Liter Diesel auf 100 km verbraucht.

Die Preise des CC beginnen bei 31.800 Euro (CC 1.8 TSI). Der 2.0 TDI mit 170 PS ist ab 35.100 Euro im Angebot. Die komplette Spitzenausführung , der VV 3.6 V6 4Motion, ist ab 43.275 Euro zu haben.


Umfangreiche Serienausstattung

Ebenfalls zur Serienausstattung gehören 17 Zoll-Leichtmetallfelgen (die Fahrexperten sogar besser als die 19-Zoller im Extra halten), ein Doppelrohrauspuff, Sportfahrwerk, Bi-Xenonscheinwerfer, Edelstahl-Einstiegsleisten, Sportsitze, Sicherheitskopfstützen mit zusätzlicher Längseinstellung. Ferner eine automatische Fahrlichtschaltung, statisches Abbiegelicht, ein Müdigkeitswarner, Klimaanlage, Radio-CD-System RCD 310, eine dynamische Fernlichtautomatik, Abstandstempomat und ein Multifunktionslenkrad. Ab 170 PS werden eine elektronische Differenzialsperre und die adaptive Fahrwerksregelung geboten. Nicht zu vergessen das Spurhaltesystem "Lane Assist", das selbsttätig gegensteuert, sobald der Wagen unplanmäßig die Spur verlässt. Summa sumarum eine Sicherheitstechnik, wie sie bisher kein Fahrzeug dieser Klasse vorweisen kann. Damit garantiert das Comfort Coupé eine perfektionierte Fahrdynamik, ist rundum eine Premiummarke, die sich behaupten wird.


Weltweit erster VW mit Symbiose von Side Assist und Lane Assist

Gegen Aufpreis gibt es Assistenzsysteme wie den "Side Assist Plus" inklusive "Lane Assist" (warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel und unterstützt den Fahrer via Lenkeingriff, einen Unfall zu vermeiden), den neuen "Dynamic Light Assist" (automatische Fernlichtregulierung) und die kamerabasierte Verkehrszeichenerkennung. Hier bietet VW mit dem CC eine Sonderausstattung auf Oberklasseniveau.

Zurück zum Look des VW CC, das der breite verchromte Kühlergrill mit drei Querlamellen und großem Markenlogo prägt. Neue Scheinwerfer, die in der Serienfertigung als Bi-Xenonversion dazu gehören, mit gebogenen LED-Tagfahrlichtleisten und eine neu geformte Schürze runden das Bild ab. Am weiter ziemlich glattflächigem Heck haben die Rückleuchten ein neues Aussehen erhalten. Anstelle der früheren runden Grafiken bestimmen jetzt L-förmige Elemente das Heck, vorn sind die Kotflügel neu geformt, die Seitenschweller breiter. Der Kofferraum bietet ein Ladevolumen von 532 Litern, die Kofferraumklappe lässt sich per Fußberührung unter der Heckschürze öffnen.

Anfang Februar startet der VW CC zuerst in Deutschland und Luxemburg, ab Ende Februar dann in ganz Europa, noch im Frühjahr in Amerika, Russland und ab 2013 in China (als lokale Version) sowie auf allen relevanten Absatzmärkten. Seine Österreich-Premiere hatte der VW CC gerade auf der Vienna Autoshow (12. bis 15. Januar).

Übrigens, der Passat gehört nicht zum "alten Eisen". Ein neues Modell verlässt bereits das Reissbrett und soll 2014 auf den Markt kommen.


Siehe auch den Beitrag in der Schattenblick-Ausgabe vom 24. Januar 2012:
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Jenseits von Nizza
Im Kampf um die Weltspitze wirft Fiat VW den Fehdehandschuh hin



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Quelle:
© 2012 by Irene Feldbauer und Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2012