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UNTERNEHMEN/042: Volkswagen Konzern plant Ausbau der Zusammenarbeit mit China (Gerhard Feldbauer)


Volkswagen Konzern plant Ausbau der Zusammenarbeit mit China

Errichtung eines neuen Werkes in Xinjiang

Vertragsabschluß während Besuchs von Kanzlerin Merkel und Ministerpräsident Wen Jiabao in Wolfsburg

Von Gerhard Feldbauer, 23. April 2012

Foto: © Volkswagen AG (zum Vergrössern bitte anklicken)

Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Regierungschef Wen Jiabao am Montag, 23. April 2012, im Volkswagen Werk in Wolfsburg
Vorne: Hu Maoyuan, Vorstandsmitglied SAIC Motor Corporation, und Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft; hinten: der chinesische Premierminister Wen Jiabao und Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel
Foto: © Volkswagen AG

Der Volkswagen Konzern plant den weiteren Ausbau seines Engagements in China. Dazu wurde am Montag (23. April) während eines Besuchs von Bundeskanzlerin Merkel und Ministerpräsident Wen Jiabao in der Konzernzentrale in Wolfsburg zwischen VW und SAIC Motor Corporation Shanghai ein Vertrag zur Errichtung eines neuen Fahrzeugwerks in Urumqi, Hauptstadt der westchinesischen Provinz Xinjiang, unterzeichnet. In einem weiteren Vertrag erklären VW und sein Joint Venture Partner, der chinesische Auto-Konzern FAW, ihre Absicht, ihre Zusammenarbeit um weitere 25 Jahre zu verlängern. Die Verträge unterzeichneten seitens VW Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, und von chinesischer Seite die Vertreter der SAIC Motor Corporation und der China First Automobile Group Corp (FAW).


Prof. Winterkorn: Wichtige Impulse für deutsch-chinesische Wirtschaftsbeziehungen

"Volkswagen und China verbindet eine 30-jährige Erfolgsgeschichte. Als Pionier der chinesischen Automobilindustrie haben wir wichtige Impulse für die industrielle Entwicklung Chinas und die deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen gegeben. Diesen Pioniergeist werden wir gemeinsam mit unseren Partnern jetzt auch in den Westen Chinas tragen", sagte Winterkorn anlässlich des Besuchs der hohen Gäste in Wolfsburg.

Die Gesamtinvestitionen für das neue Werk in Xinjiang betragen rund 170‍ ‍Mio Euro. In Urumqi sollen ab 2015 bis zu 50.000 Fahrzeuge pro Jahr gefertigt werden. Parallel will Volkswagen die Ansiedlung von Unternehmen der Zulieferindustrie fördern und ein eigenes Ausbildungszentrum errichten. "Wir erwarten künftig in Chinas ländlichen Regionen ein starkes Wachstum. Eine besondere Rolle spielt dabei der Westen des Landes. Hier will Volkswagen gemeinsam mit seinen Partnern seine Präsenz langfristig ausbauen", erklärte Dr. Karl-Thomas Neumann, Präsident und Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group China (VGC). "Mit unserer Go-West-Strategie schlagen wir ein weiteres Erfolgskapitel in China auf", so Neumann.


VW seit über zwei Jahrzehnten in China präsent

Die unterzeichnete Absichtserklärung sieht die vorzeitige Verlängerung der Laufzeit des Gemeinschaftsunternehmens FAW-Volkswagen um 25 Jahre vor. Das Joint Venture war 1991 gegründet worden und betreibt heute Fahrzeug- und Komponentenwerke in Changchun, Chengdu und Dalian. Volkswagen und FAW wollen nach mehr als 20 erfolgreichen gemeinsamen Jahren jetzt ihre strategische Partnerschaft weiter ausbauen. Dabei sollen gemeinsame Forschungsaktivitäten und Projekte zur Elektromobilität ebenso im Fokus stehen wie neue innovative Produktentwicklungen und Dienstleistungen im Bereich der Financial Services.

Foto: © Volkswagen AG

Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Regierungschef Wen Jiabao am Montag, 23. April 2012, im Volkswagen Werk in Wolfsburg
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am E-Golf
Foto: © Volkswagen AG

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und die hochrangige chinesische Delegation aus Premierminister Wen Jiabao und zahlreichen Ministern wurde von Prof. Dr. Martin Winterkorn und Prof. Dr. Ferdinand Piëch, Aufsichtsratsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, im Werk Wolfsburg begrüßt. Nach dem Eintrag ins Gästebuch von Volkswagen und der anschließenden Unterzeichnung der Erklärungen präsentierte Prof. Winterkorn den Gästen zukunftsweisende Fahrzeugkonzepte des Volkswagen Konzerns. Die Pressemitteilung aus Wolfsburg und Peking hebt hervor, dass die Gäste sich vor allem von den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität, insbesondere vom Golf Blue-e-Motion, beeindruckt zeigten.


Die Volksrepublik größter Absatzmarkt von VW

Die Volksrepublik China ist der größte Absatzmarkt des Volkswagen Konzerns. 2011 verkaufte Volkswagen in China 2,26 Millionen Fahrzeuge. In den ersten drei Monaten 2012 stiegen die Auslieferungen um 15,6 Prozent auf über 633.000 Einheiten. Die beiden Gemeinschaftsunternehmen Shanghai-Volkswagen SVW und FAW-Volkswagen mit insgesamt rund 50.000 Beschäftigten produzieren an zehn Standorten Fahrzeuge, Getriebe, Fahrwerke und Motoren. Seinen Erfolgskurs will der Konzern auch in Zukunft fortsetzen: Mit Gesamtinvestitionen von insgesamt 14 Milliarden Euro bis 2016 wollen die beiden chinesischen Joint Ventures ihr Engagement deutlich ausbauen. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung neuer Produkte und der Ausbau umweltfreundlicher Fertigungskapazitäten.

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Quelle:
© 2012 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2012